Honda wurde einst mit ihrem deutschen Konkurrenten BMW verglichen. Wie keine zweite Marke aus Fernost steht sie für hohe Qualität gepaart mit Komfort. Zudem engagiert sich Honda auch stark im Motorsport. Besonders deutlich kam das mit den Erfolgen in der Formel 1 zum Ausdruck. In den 1980er-Jahren stellte Honda mehrmals den Weltmeister. Parallel dazu baute die Marke Sportwagen für den täglichen Gebrauch, mit denen sie sich hinter der europäischen Konkurrenz nicht verstecken musste. Das bekannteste Fahrzeug aus dieser Ära war das Coupé CRX, sozusagen der Vorgänger des jetzt gebauten CR-Z, der zwischen 1981 und 1993 von Band lief. Doch danach begann das Management, die Marke auf eine neue Strategie auszurichten. Gefragt war nicht mehr pure Leistung, vielmehr rückten Motoren mit niedrigem Verbrauch in den Vordergrund. Noch vor Toyota brachte Honda 1999 mit dem Insight ein kleines Hybridfahrzeug in den USA und Europa auf den Markt, allerdings in geringen Stückzahlen.
Im 21. Jahrhundert entschloss sich Honda dann, wohl auch getrieben von den Erfolgen des Konkurrenten Toyota mit dem Prius, den Hybrid zu forcieren. Neben dem CR-Z ist der Kleinwagen Jazz mit dem kombinierten System aus Verbrennungs- und Elektromotor erhältlich, und auch der Insight ist noch im Modellprogramm. Der CR-Z wird vom Hersteller als erstes Sportcoupé mit Hybridantrieb bezeichnet. Allerdings muss man die Bewertung «Sport» in diesem Fall etwas anders definieren. Von einem Motor mit dem charakteristischen Sound und der potenten Leistung eines Sportlers kann keine Rede sein.
Im Mittelpunkt steht für das Sportgerät vielmehr ein möglichst tiefer Verbrauch. Dieser wird beim CR-Z mit durchschnittlich 5 Litern für 100 Kilometer angegeben. In der Praxis sind es dann schon etwas mehr, je nach Fahrweise zwischen 5,5 und 6 Liter. Den heute wichtigen CO₂-Ausstoss gibt der Hersteller mit 117 Gramm pro Kilometer an, was deutlich unter dem von der EU und der Schweiz angepeilten Grenzwert von 130 Gramm pro Kilometer liegt. Als einziges Sportcoupé hat das Modell für seine Energieeffizienz die Bestnote A zugesprochen bekommen.
Wie sparsam der Fahrer mit seinem Auto unterwegs ist, zeigen unterschiedliche Farben der Armaturenbeleuchtung. Wenn es grün leuchtet, ist man besonders sparsam unterwegs. Blaues Licht zeigt mittelmässige Sparsamkeit an, und wenn der Fahrer Rot sieht, wirkt der Bleifuss. Für besonders schonendes Fahren zaubert die Elektronik zusätzlich grüne Bäumchen aufs Armaturenbrett. Das alles erinnert an das Computerspiel mit Super Mario – die Japaner lieben solche Spielereien.
Honda beweist mit dem CR-Z, dass sich Ökologie und Fahrspass nicht ausschliessen müssen. Das verdeutlicht schon das Karosseriedesign. Es schliesst fast nahtlos an den erfolgreichen Vorgänger CRX an, die Frontpartie sowie die Keilform wirken sogar recht aggressiv. Fahrspass und einen Eindruck von Fahrdynamik vermittelt der «Soft»-Sportler, wenn mit dem CR-Z aus tiefen Drehzahlen heraus beschleunigt wird. Dann kommen die Vorteile des Hybridantriebs, bestehend aus dem 1.5-Liter-Verbrennungsmotor (Benziner, 114 PS) in Verbindung mit dem Elek-troaggregat, voll zur Geltung. Auch wenn Letzteres lediglich rund 14 PS abgibt. Doch es stellt seine volle Leistung gleich von Beginn an zur Verfügung und unterstützt damit den Verbrennungsmotor wirkungsvoll.
Zu bemerken ist noch, dass der Honda-Hybridantrieb, genannt IMA (Integrated Motor Assist), lediglich den Verbrennungsmotor unterstützt. Rein elektrisch lässt sich mit diesem System nicht fahren. Es wird deshalb nicht beim IMA-System bleiben, was die Verantwortlichen, ohne Details zu nennen, auch zugeben. Offiziell ist lediglich, dass alle Modelle mit sogenannten Alternativantrieben ausgerüstet werden sollen, sei das nun mit dem Hybridsystem, einer Brennstoffzelle oder mit reinen Elektromotoren. Michael Rehsche
Der von uns gefahrene CR-Z-Hybrid 1.5i GT kostet 35100 Franken.