Luc Perramond, Chef von La Montre Hermès in Brügg bei Biel, hat sich eines schon oftmals gewünscht: «Man müsste», sagt er sich seufzend, «die Zeit anhalten können.»

Es ist ein Wunsch mit Folgen: Wo andere Marken damit auftrumpfen, dass ihre Ticker Zehntelsekunden messen, die vollen Stunden schlagen oder die Zeit auch 200 Meter unter Wasser zuverlässig anzeigen, bringt Hermès eine Uhr, die bei Bedarf gar nichts macht – sondern ganz einfach die Zeit anhält.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

«Le temps suspendu» heisst das neue Stück auf Französisch, und sehr französisch ist auch die Erklärung der Komplikation. Man stelle sich als Mann zum Beispiel vor, einen Termin mit einer zauberhaften Frau zu haben. In diesem Fall drückt man bei der Uhr einfach auf den richtigen Knopf. Und, schwupps, springen die Zeiger in Nullstellung – sie zeigen keine Zeit mehr an. Ist das Rendez-vous dann vorbei, drückt der Gentleman einfach wieder auf den Knopf. Und, schwupps, zeigt die Uhr wieder die korrekte Zeit an.

Da es sich um eine mechanische Funktion handelt – noblesse oblige! –, war die Lösung kompliziert. Als Basiskaliber tickt ein ETA 2892, darauf hat der Uhrenkonzepter Jean-Marc Wiederrecht ein eigens entwickeltes Modul gesetzt. Man griff nicht, wie man erwarten könnte, auf die Schleppzeigertechnik zurück, sondern auf eine über Nocken gesteuerte retrograde Anzeige über 360 Grad. Die Uhr ist in der Goldversion auf 174 Stück limitiert, weil seit der Hermès-Gründung 174 Jahre verstrichen sind. Sie kostet 38 000 Franken. Erhältlich ist auch eine Stahlversion, die nicht limitiert ist und 18 000 Franken kostet.