BILANZ:Herr Zimmermann, was mögen Sie an der Schweiz?

Markus Zimmermann: Die Freiheit und die Sicherheit. Es ist ein schönes Land mit einem hohen Lebensstandard.

Und was nicht?

Das Bünzlihafte vieler Schweizer und die weit verbreitete Angst vor Neuem.

Wo ist die Schweiz für Sie am schönsten?

Im Tessin, und zwar in Brissago. Dort habe ich ein Ferienhaus.

Wo in der Schweiz möchten Sie gerne einmal grillieren?

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Mein Traum ist bereits in Erfüllung gegangen. Wir haben einst auf dem Kleinen Matterhorn grilliert, zusammen mit dem Barbecuemeister aus der Schweiz und Deutschland. Auf über 4000 Metern Höhe kochten wir für die Schweizer Skinationalmannschaft.

Wir Schweizer sind ein einig Volk von Grillern. Warum eigentlich?

Für uns haben gutes Essen und Geselligkeit einen hohen Stellenwert. Auch hält sich der Schweizer gerne draussen auf, und er liebt Fleisch. Zudem sind immer wieder Grillneuheiten aus der Schweiz gekommen, beispielsweise der Weber-Kugelgrill. Der machte das Grillieren speziell bei Familien beliebt. Später haben wir eine Marktnische genutzt, nämlich Barbecue.

Amerikanisch für grillieren …

Nein, nein, das ist weit mehr. Grilliert wird direkt über der Glut von Holzkohle, Barbecue dagegen ist Niedertemperaturgaren. Im sogenannten Barbecue Smoker wird mit Holz gefeuert, und zwar in einer separaten Kammer. So geht ein Teil der Feuchtigkeit wie auch der Aromastoffe des Holzes ins Grillgut, das indirekt gegart wird.

Weshalb stellt die Schweiz mit schöner Regelmässigkeit den Grill-Weltmeister?

Die Grill-Weltmeisterschaft hat ihren Ursprung in der Schweiz. Vor mehr als zehn Jahren haben wir nach amerikanischem Vorbild in unserem Land eine Barbecue-Meisterschaft veranstaltet. Danach organisierten wir diesen Wettbewerb in Europa, später weltweit. Die Schweizer haben also schlicht einen Know-how-Vorsprung.

Grillprofis schwören auf den von Ihnen verkauften Cactus Jack. Kann man sich einen Barbecue Smoker überhaupt leisten?

Aber sicher, das Einsteigermodell ist bereits für 2900 Franken zu haben. Allerdings ist das für jemanden, der nur seine Würstchen auf dem Grill verbrennen möchte, sehr viel Geld. Dann gehen die Preise steil nach oben, das Luxusmodell kostet 69  000 Franken.

Bringen Sie diese Supergrills überhaupt an den Mann?

2008 haben wir von allen Modellen gegen tausend Stück abgesetzt, und sogar von der teuersten Ausführung konnten wir einige verkaufen. Unsere Kunden sind Barbecue-Fans oder Restaurateure, die bis zu 1000 Gäste mit einem Barbecue versorgen wollen.

Wie stark spüren Sie die Rezession?

Die ist für uns ein Fremdwort. Sicher, unsere Geräte sind teuer, doch es sind Liebhaberprodukte. Wer vom Barbecue-Virus befallen ist, will ein bestimmtes Modell, Rezession hin oder her. Die Nachfrage zieht weiter an.

Was möchten Sie eines Tages gern in den Barbecue Smoker legen?

Mein Traum ist, einmal in Afrika ein Krokodil zu grillieren.

Am Stück?

Am Stück. Ein Barbecue wird dann toll, wenn man ein ganzes Tier verwendet. Doch für ein Krokodil müsste ich wohl einen neuen Ofen bauen, damit auch der Schwanz Platz fände.

Barbecue-König Markus Zimmermann (54) veranstaltete die ersten Grill-Weltmeisterschaften. Er lebt in Küsnacht ZH.