Im Jahr 2002 war ich stolzer Besitzer eines Chevrolet Tahoe – eines fahrenden Wohnzimmers mit üppigen Fauteuils, riesigem V8-Motor und einem Tank, der mich immer öfter verzweifeln liess. Also musste ein neues Gefährt her, eines, das politisch ein bisschen korrekter war, aber doch meinem Stil entsprach.

Ich wurde fündig. Ein schwarzer Jaguar XJR sollte es sein, mit 4-Liter-V8 und 375 PS. Mein Portemonnaie brauchte ich gar nicht erst zu konsultieren – die Bank sagte Nein. Und der in 50 Shades of Grey gekleidete Banker meinte: «Ich habe mir einen X-Type gekauft. Der ist sensationell und viel günstiger. Den würden wir finanzieren.»

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Eine Stunde später wusste ich definitiv, dass Banker nicht mit dem Bauch entscheiden, und ich fragte mich, ob Jaguar Selbstmord begehen wolle: Der auf dem Ford Mondeo basierende X-Type war ungefähr so spannend wie ein Musikantenstadl. Zum Abschalten. Mit dieser Meinung war ich nicht alleine, nach acht Jahren und 350 000 Stück war Schluss.

Trotzdem starten die Briten im kommenden Frühsommer einen zweiten Anlauf, um die Luxusmarke in der Mittelklasse zu etablieren. XE heisst das Codewort, um gegen Audi A4, BMW 3er und die C-Klasse von Mercedes anzutreten.

Unter diesem Kürzel haben die Briten ein von A bis Z neues Auto entwickelt und wollen mit der emotionalen Jaguar-DNA einen Vorsprung auf die kopflastige deutsche Konkurrenz herausfahren. Ihre wichtigsten Trümpfe: dynamisches Design, Aluminium-Leichtbauweise, sparsame und potente Motoren, luxuriöses Interieur und ein neues Infotainment- und Navisystem, welches das Fahren nicht mehr behindern, sondern erleichtern soll.

Fazit: well done.

Motoren: Zwei Diesel mit 163 und 180 PS, drei Benziner mit 200 bis 340 PS, Verbrauch: 3,7 Liter auf 100 Kilometer (163-PS-Diesel), Preis: ab 45 500 Franken, Erhältlich: ab 2015.