• Motor: 5-Liter-V8 mit Kompressor
  • Leistung: 510 PS / 375 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (abgeregelt)
  • Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 4,9 Sekunden
  • Richtpreis: ab 198  000 Franken

Es gibt viele Dinge im Leben, die ich mag. Einfach so. Aus dem Bauch heraus, nicht aus dem Kopf. So gewinnt bei mir immer ein Mac gegen einen PC, Coca-Cola gegen Pepsi, Ibiza gegen Mallorca, Bowers & Wilkins gegen Bang  &  Olufsen, Pepe Jeans gegen Levi’s, «LaSalle» gegen «Les Halles», Amarone gegen Bordeaux, Oasis gegen Coldplay, London gegen Paris, Swiss gegen Lufthansa, Leica gegen Canon, Chelsea gegen Bayern München. Oder eben Jaguar gegen den Rest der Welt. Wieso das so ist? Keine Ahnung. An meiner DNA kann es nicht liegen. Denn die stammt aus einem Ort irgendwo zwischen Zürich und Bern – aus jenem Kanton also, den man auf der A1 so rasch wie möglich hinter sich lässt. Egal, in welche Richtung. Wer meine Aufzählung genauer studiert, bemerkt meine Anglophilie. Deshalb drücke ich bei den Fussballqualifikationsspielen für die Europameisterschaft gegen England schon jetzt den «Three Lions» die Daumen. Mögen die skandalträchtigen Ashley Cole, John Terry und Co. den Schweizer Musterschülern zeigen, wo der Hammer hängt. Das können die Briten besonders gut. Einst auf den Schlachtfeldern, jetzt auf dem Fussballplatz. Und ab Mai auch wieder auf der Strasse.

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Lounge Atmosphäre. Dann nämlich geht der neue XJ auch bei uns an den Start. Und wie: Nachdem die Marke in den letzten Jahren fast an den eigenen Traditionen erstickt ist, geben die Briten wieder richtig Gas. Vor allem das Designteam um Ian Callum hat die erfolgreichste Modellreihe von Jaguar gründlich renoviert. Wo die Konkurrenz von Evolution spricht, ist es bei Jaguar eine Revolution. Eine Palastrevolution. Optisch hat der neue XJ rein gar nichts mehr mit seinen Vorgängern zu tun. Für den Jaguar-Chef Mike O’Driscoll kein Problem: «Die Vergangenheit hat keine Zukunft.» So viel zum neuen Style, der für mehr Gesprächsstoff sorgen dürfte als die Technik. Die kennt man schon. Jaguar braucht sich noch nicht neu zu erfinden: Das Fahrwerk mit dem adaptiven Dämpfersystem federt zwar nicht so komfortabel wie in einem BMW 7er, dafür glänzt der 510 PS starke XJ Supersport mit einer unerwarteten Dynamik. Trotz einer Länge von 5,12 Metern lässt sich der Brite extrem agil und sportlich bewegen. Und selbst wenn man den Luxusliner in 4,9 Sekunden auf Tempo 100 jagt, bleibt die Raubkatze lammfromm und verwöhnt im Innern mit der gewohnt exklusiven Club-Atmosphäre. Sorry, heute nennt man das Lounge-Atmosphäre.

Fazit: «Bei jeder anderen Marke hätte man dieses Auto als Stilbruch verdammt», bemerkte ein deutscher Journalist bei der XJ-Präsentation. «Bei Jaguar nimmt man das einfach so hin. Weshalb?» Ganz einfach: Jaguar ist noch immer eine britische Marke mit britischem Selbstverständnis. Trotz Tata Motors. Darum gilt auch für mich: Rule, Britannia!