Ein BMW 640i Coupé ist ab 102500 Franken zu haben. Wer ihn offen mag als Cabriolet, muss nochmals 10700 Franken drauflegen. So dreht sich die Preisspirale munter weiter bis zu 175200 Franken für ein von der BMW Motorsportabteilung speziell getuntes M6 Cabrio. Doch selbst damit ist noch nicht Schluss. Eine Reihe Optionen schraubt die Preise bis gegen 200000 Franken nach oben.

Für so viel Geld darf man etwas erwarten: Eleganz, Komfort und ausgesprochen gute Fahrleistungen. Der Edel-BMW enttäuscht in keinem Fall. Das Design der Karosserie lässt den knapp fünf Meter langen Wagen sehr elegant aussehen. Hinzu kommt eine bereits in den verschiedenen Basisversionen hochwertige Innenausstattung. Das ganze Paket ist klug durchdacht und dementsprechend aufgebaut. Will heissen, die Entwicklungsingenieure widmeten nicht nur der Eleganz viel Aufmerksamkeit, sondern dachten auch an die Funktionalität. So hat jedes Bedienungselement seinen vorbestimmten Platz und ist vom Fahrer aus gut erreichbar. Die Instrumente lassen sich problemlos ablesen.

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Einzig die Bedienung des Bordcomputers dürfte dem einen oder anderen Kunden oder der Kundin etwas Kopfzerbrechen bereiten. Und nicht etwa weil er schwierig zu bedienen wäre, vielmehr, weil unzählige Funktionen für untalentierte Computernutzer nur schwer zu finden sind. Die Suche nach dem gewünschten Radiosender oder das Einstellen der Klimaanlage kann zu einer nervenaufreibenden Angelegenheit werden, da mag es auf dem Display noch so schön und bunt flimmern. Etwas weniger wäre sicher mehr, sprich bedienungsfreundlicher gewesen. Mit dem Problem kämpft aber nicht nur BMW.

Letztlich machen weder die Innenausstattung noch das Karosseriedesign die Faszination dieses BMW aus. Erst in Verbindung mit den zur Auswahl stehenden Motoren, zwei Benziner in drei Leistungsstufen und ein Dieselaggregat, werden das 6er-Coupé und die Cabrioversion zu einem einzigartigen Automobil, das weit über ein herkömmliches Fortbewegungsmittel hinausgeht.

Die Motorenpalette umfasst einen 6-Zylinder-Turbo-Benziner, der eine Leistung von 320 PS auf die Hinterräder bringt. Der 6-Zylinder-Turbo-Diesel steht dem mit 313 PS kaum nach. Sein Vorteil ist sein hohes maximales Drehmoment von 630 Newtonmeter. Daraus resultiert eine enorme Beschleunigung auch im unteren Drehzahlbereich. Der 640 Diesel spurtet in 5,3 Sekunden von null auf 100 Kilometer pro Stunde, gleich schnell wie der 6-Zylinder-Benziner. Selbst dem V8-Benziner mit seinen 449 PS steht er in der Beschleunigung (0 bis100 km/h in 4,9 Sekunden) nur wenig nach. Allerdings kostet das hochmoderne Turbo-Dieselaggregat auch 5600 Franken mehr als der 6-Zylinder-Benziner. Die Spitze in Sachen Leistung hält aber das von der Motorsportabteilung optimierte V8-Triebwerk (560 PS).

Wenn ein Auto mit derartigen Leistungsdaten aufwarten kann, stellt sich sofort die Frage nach dem Verbrauch und damit nach der Umweltverträglichkeit. Der potente Sportler aus Bayern ist längst kein Säufer. Je nach Motorversion liegt der Durchschnittsverbrauch zwischen etwas über 5 (Diesel) und etwas über 10 Litern (EU-Zyklus). Im täglichen Fahrbetrieb, hauptsächlich in der Stadt, fliessen zwischen 7 und 12 Liter durch die Leitungen; bei einigermassen gleichmässiger Fahrt auf der Autobahn sinkt der Verbrauch unter 10 Liter, wobei der Diesel mit weniger als 7 Litern brilliert. Puristen mögen noch so vehement einwenden, dass solche Kraftprotze heute nicht mehr auf die Strasse gehören. Die Frage sei dennoch erlaubt, ob wir im Verkehr nun auf alles, was Spass macht, verzichten sollen. Man mag darüber lange philosophieren. Wer aber einmal hinter dem Steuer eines BMW 6er-Coupé oder eines Cabriolet sass, der kann darauf nur mit Nein antworten.