«Wenn dir das Wetter nicht passt, warte einfach zehn Minuten», sagt man in Kopenhagen. Selbst im Sommer ist man nicht vor einem Dauerwechsel von Sonne und Regen sicher – was aber gar nicht so schlimm ist: Die Kopenhagener haben es sich draussen und drinnen so schön eingerichtet, als liesse man sich inmitten einer Designausstellung nieder. Etwa im Café Stelling direkt am Marktplatz. Arne Jacobsen hat das Haus und die Einrichtung in den dreissiger Jahren entworfen. Gestalterischen Glanz erreicht die Stadt auch im Einrichtungsmekka Illums Bolighus, wo man lernt: Die Dänen stellen ihre Kunst nicht nur ins Museum, sondern auch ins Kaufhaus. Selbst der Tivoli-Vergnügungspark mit jüngst angefügtem Konzertsaal und der Flughafen Kastrup präsentieren sich in makellosem Design.

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Kopenhagen macht bewusst, dass Architektur etwas mit Alltag zu tun hat. Restaurants wie Sult und Grill Bar im New-York-Stil oder Formel B und Søren K in minimalistischer Eleganz erfreuen Augen und Gaumen zugleich. Sämtliche Sinne betört das japanische Umami – für viele ist es das schönste Lokal der Stadt.

Im herrlich überkandidelten Hotel Fox wurden die 61 Zimmer von 21 Künstlern gestaltet. Nicht jedes ist über alle Zweifel erhaben, doch kann man vor der Reservation sein Lieblingszimmer im Internet auswählen. Wer es gerne ruhiger mag, liegt im liebenswerten Bertrams, einer Stadtoase im aufstrebenden Vesterbro-Viertel, richtig – oder im zeitlosen und sehr teuren Hotel d’Angleterre am Kongens Nytorv.

1787 wurde der monumentale Getreidespeicher am Hafen fertig gestellt, der heute das Copenhagen Admiral Hotel beherbergt. Das Gebäude hat viel erlebt: die grosse Feuersbrunst 1795, welche die halbe Stadt in Schutt und Asche legte, die Schlacht auf der Reede 1801 und sechs Jahre später die Beschiessung Kopenhagens durch die Engländer. Der damalige König, Frederik VI., würde das riesige Kornlager mit den meterdicken Wänden auch heute sofort wieder erkennen. Ein Blick hinein allerdings würde ihm die Sprache verschlagen, so wie den meisten, die dieses 366-Zimmer-Hotel zum ersten Mal betreten. Der Kontrast zwischen der historischen Balkenkonstruktion und dem modernen skandinavischen Design ist umwerfend.

So blühend die Café- und Barkultur in Kopenhagen ist (etwa The Laundromat Café und K Cocktailbar), so wenig bemerkenswert ist das Clubleben. Wer es dennoch sucht, sollte im nostalgischen Vega oder im futuristischen Nasa vorbeischauen. Da den eher zurückhaltenden Dänen das Sehen-und-gesehen-Werden nie besonders wichtig war, bleiben sie lieber länger im Restaurant sitzen oder treffen sich noch spät in der Kneipe am Eck. Der hohe Lebensstandard der Stadt hat viel mit der entspannten und zugleich effizienten Lebensart ihrer Einwohner zu tun. Für sie passt das dänische Adjektiv «hyggelig». Es steht für charmant, gemütlich, weltoffen. Wer einmal hier war, versteht es.

Die Adressen:

HOTELS
Fox,
www.hotelfox.dk, DZ ab 185 Franken
Bertrams, www.hotelguldsmeden.dk, DZ ab 225 Franken
Hotel d’Angleterre, www.dangleterre.dk, DZ ab 600 Franken
Copenhagen Admiral Hotel, www.admiralhotel.dk, DZ ab 245 Franken

LUNCH
Café Stelling,
www.cafestelling.com, Gammeltorv 6
Grill Bar, www.grill-bar.dk, Ny Ostergade 14
Sult, www.sult.dk Vognmagergade 8b

CAFE
The Laundromat Café,
www.thelaundromatcafe.com, Elmegade 15

DINNER
Formel B,
www.formel-b.dk, Vesterbrogade 182
Søren K, www.soerenk.dk, Søren Kierkegaards Plads 1a
Umami, www.restaurantumami.dk Store Kongensgade 59

NIGHTLIFE
K Cocktailbar,
www.k-bar.dk, Ved Stranden 20
Vega, www.vega.dk Enghavevej 40
Nasa, www.nasa.dk Gothersgade 8f