Im Januar 2010 lancierte Apple ein Produkt, auf das niemand gewartet hatte und von dem niemand wusste, warum man es braucht: das iPad. Trotzdem verkaufte es sich seither rund 15 Millionen Mal und schlich sich, ich schrieb es bereits, auch in mein Leben. Jetzt lanciert Apple wieder ein Produkt, auf das niemand wartet und von dem niemand weiss, warum man es braucht: das iPad 2.

Denn schliesslich erfüllt der Vorgänger noch immer alle Anforderungen, die ein Tabletuser vernünftigerweise hat. Bis auf zwei. Woran sich aber in der neuen Version nichts ändert, weil es nicht in die Apple-Politik passt: Flash läuft auch auf dem iPad 2 nicht, und die Möglichkeit zum Datenaustausch via USB oder Speicherkarte fehlt weiterhin. 

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Dafür ist das iPad 2 etwas schlanker und 100 Gramm leichter geworden, was es in der Handhabung auf die Dauer angenehmer macht. Und wie meistens, wenn man Gewicht verliert, ist man danach schneller unterwegs: Der neue A5-Prozessor soll die doppelte Leistung seines Vorgängers haben. Davon habe ich bisher nur wenig gemerkt: Das iPad 2 ist zwar in der Praxis etwas schneller, aber nicht so schnell wie etwa das Motorola Xoom. Grosso modo unverändert geblieben ist auch die Akkulaufzeit von zehn Stunden.

Neu sind die beiden Kameras. Die vordere ist für Videocalls tatsächlich brauchbar. Die hintere zum Fotografieren ist von auffallend schlechter Qualität, kein Vergleich mit dem iPhone. Das spielt aber keine Rolle, denn wer rennt schon mit einem Tablet durch die Gegend, um Fotos zu schiessen? Und um noch die letztes Mal an dieser Stelle aufgeworfene Frage zu beantworten, ob das Motorola Xoom gegen das iPad 2 bestehe: nein. Der Kontrast zwischen der ausgereiften Apple-Umgebung und dem mit Kinderkrankheiten durchseuchten Honeycomb-System ist augenfällig.

Fazit

Apple hat die Latte etwas höher gelegt. Ein Umstieg vom iPad 1 lohnt sich aber kaum. Und wer jetzt ein Tablet kau fen will, der ergattert sich am besten noch ein iPad 1 zum Schnäppchenpreis im Ausverkauf. Der preisliche Unterschied zum neuen Gerät ist grösser als der technische.

 

Infos: www.apple.com/chde/ipad
Preis: je nach Konfiguration 549 bis 919 Franken
Erhältlich: im Fachhandel
Bewertung: cool