Es kommt nicht oft vor, dass ich im Crash Test ein Schweizer Produkt vorstellen kann. Um präzise zu sein: Es kam in 38 Fällen erst einmal vor. Heute ist es das zweite Mal. Nun ist LG kein Schweizer Hersteller, schon klar, sondern ein koreanischer. Aber die Technologie, auf welcher der Maus-Scanner LSM-100 basiert, stammt von der Zürcher Firma Dacuda, einem der heissesten Start-ups des Landes.
Mit der LSM-100-Maus scannen Sie Dokumente bis zum Format A3 durch einfaches Darüberfahren. Das können Sie kreuz und quer tun, die Software fügt die Hunderte von Einzelbildern, die so entstehen, automatisch zum Gesamtdokument zusammen. Ergonomisch ist das Gerät nicht auf dem neuesten Stand: Das Gehäuse ist klobig und schwer, die Form gewöhnungsbedürftig. Und ein Kabelanschluss passt auch nicht mehr ganz ins Jahr 2012. Immerhin: Eine kleinere sowie eine drahtlose Version sollen folgen, heisst es bei Dacuda.
Das Scannen funktioniert dafür mühelos und schnell, gar nicht zu vergleichen mit den Qualen früherer Handscanner. Im Nu ist eine BILANZ-Tabelle erfasst und kann dann in Excel weiterverarbeitet werden, ebenso schnell wandert ein Zeitungsartikel ins Word-Programm. Die sehr leicht zu bedienende Software übernimmt dabei auch Formatierungen wie Fettdruck oder Spalten. Schwieriger wird es bei Büchern: Je dicker der Schinken, desto problematischer ist das Scannen, besonders wenn man an den Buchrand oder den Falz stösst. Bei Fotos ist die Farbwiedergabe nicht berauschend.
Die Texterkennung versteht knapp 200 Sprachen, je nach Schriftart und Kontrast mehr oder weniger gut: Aus dem «Public Relations Manager Austria and Switzerland» auf der Visitenkarte wird da schon mal der «Pubitc Rotations Manager Switzertand & Austna». Insgesamt sind die Ergebnisse aber brauchbar.
Fazit: Als Mausersatz ist mir das Gerät zu unbequem. Aber es fasziniert, wie mühelos sich damit kleinere bis mittelgrosse Papiervorlagen digitalisieren lassen.
★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have
★★★★ cool ★★★★★ wegweisend