Ich bin, treue Leser erinnern sich, ein Fan von Kameras, die hosentaschentauglich sind – gerade wenn es auf Reisen geht. Die Samsung WB850F passt nur mit Mühe in eine Hosentasche, gleichwohl habe ich sie in die letzten Ferien mitgenommen. Denn sie protzt mit einer Ausstattung, die in dieser Preis- und Grössenklasse ungewöhnlich ist. Zum einen mit einem 23-Millimeter-Weitwinkelobjektiv und stolzem 21fachem optischem Zoom, zum anderen mit GPS und Wi-Fi. Ersteres speichert automatisch die Geolocation für jedes Bild, saugt aber den Akku schnell leer. Zweiteres erlaubt das automatische Hochladen der Bilder in die Cloud oder auf den PC (sehr praktisch!), auf den Fernseher oder auf Social Media.
Klasse ist die Smartautomatik, die aus den vielen Programmen für das aktuelle Motiv jeweils das richtige auswählt. Fortgeschrittene können Blende, Verschlusszeit, ISO-Zahl etc. manuell einstellen. Auch HD-Videos, 3-D- und Panoramafotos schiesst die WB850F. Überzeugend ist (wie meist bei Samsung-Geräten) der Amoled-Bildschirm. Ausser dass er kein Touchscreen ist – Passwörter für Wi-Fi oder Fotokommentare für die Facebook-Freunde einzugeben, macht gar keinen Spass. Sonst ist die Bedienung eingängig.
Und die Bildqualität? Sehr gut. Die Farben klar, die Kontraste deutlich, die Schärfe satt. Nur das Bildrauschen ist ein bisschen höher, weil Samsung auf den kleinen Sensor einen 16-Megapixel-Chip gesetzt hat. Der macht sich zwar auf dem Papier gut, aber ehrlich – wer braucht 16 Megapixel? Was mich stört: Die Bilder können für eine professionelle Weiterbearbeitung nicht im verlustfreien Raw-Format gespeichert werden. Die Batterie wird im Gerät selber aufgeladen, eine Ladestation für Zweitakkus kostet extra, ebenso wie SD-Karte und Schutzhülle. Dafür ist der Preis der WB850F fair.
Fazit: Die Kamera ist ein hervorragend ausgestatteter Reisebegleiter für Einsteiger wie auch für alle, die langsam aus dem Lager der Amateurknipser herauswachsen.
★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have
★★★★ cool ★★★★★ wegweisend