Seit Apple vor einem Jahr mit der neuesten Generation des MacBook einen radikal entschlackten Laptop vorgestellt hat, dürfte der eine odere andere Vielreisende mit einem Umstieg in die OS-X-Welt geliebäugelt haben. So kompakt und leicht war noch kaum je ein Laptop. Jetzt zieht HP nach und lanciert ein ebenbürtiges Windows-Gerät: Das EliteBook Folio G1 ist das nach eigenen Worten «flachste und leichteste Business Notebook der Welt».

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Flach und leicht finde ich immer gut, zumal bei mir persönlich beides nur beschränkt zutrifft. Und mit 1084 Gramm Gewicht und 12,4 Millimeter Bauhöhe sind die Daten des Folio auch beeindruckend. Kurioserweise bewirbt HP aber noch ein anderes seiner Geräte, das Spectre, als «das flachste Notebook der Welt», und das ist tatsächlich noch mal zwei Millimeter dünner. Da weiss die linke Hand nicht, was die rechte tut.

Tiefer, breiter und schwerer

Seis drum. Das Folio ist mit seinem Aluminiumgehäuse edel verarbeitet, dünner als das MacBook, aber tiefer, breiter und schwerer. Der Screen lässt sich nicht abnehmen oder wenigstens nach hinten wegklappen für einen reinen Tablet-Betrieb. Zudem spiegelt er sehr stark: Ein Fenster sollte man beim Arbeiten nicht im Rücken haben, draussen bei Sonnenlicht ist er komplett unbrauchbar.

Dafür beeindruckt die Auflösung von 3840×2160: Das ist doppelt so viel, wie selbst 4K-Fernseher bieten. Doch die extreme Pixelflut ist Segen und Fluch zugleich: Wenn die Programme nicht sauber angepasst sind, erscheinen Meldungen in Fuzelschrift und sind kaum lesbar. Auch die witzigen Icons auf dem Touchscreen zu treffen, ist dann häufig Glückssache. Und manche Windows-10-Apps wie etwa Facebook reagierten bei meinem Testgerät gar nicht auf Tastatur- oder Touchbefehle.

Die Tastatur ist, wenn wir schon dabei sind, hervorragend: ausreichend gross, genug Tastenhub und mit einer zusätzlichen Funktionstastenleiste. Der Sound aus den B&O-Lautsprechern klingt recht gut für so ein Notebückchen, die Bässe sind aber ähnlich dünn wie das Gehäuse. Die Rechenpower liegt in der oberen Mittelklasse. Erfreulicherweise kommt das Folio ohne Lüfter aus und ist damit geräuschlos, wird aber trotzdem kaum heiss. Der Akku brachte mich gut durch den Tag. Was mich stört: Ausser zwei USB-C-Ports hat das Gerät nur noch einen Kopfhörer-Ausgang – damit fehlt auch ein SD-Kartenslot.

Fazit: Ob es jetzt wirklich das flachste Notebook der Welt ist, ist Nebensache: Für Vielreisende ist das Folio eine valable Alternative zum MacBook, allerdings deutlich teurer und mit leichten Schwächen.

HP EliteBook Folio G1
Info:
www.hp.com/ch
Preis: 2299 Franken

Bewertung: ★★★☆☆

★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★ cool ★★★★★ wegweisend

 

Marc Kowalsky (45) ist ein Early Digital Immigrant: Seit 30 Jahren fühlt er den neusten IT-Produkten auf den Zahn.