Werke von drei Künstlern aus verschiedenen Generationen zeigt die Galleria Monica De Cardenas bis zum 26. März in Zuoz. Jeder von ihnen hat die figurative Kunst auf seine eigene Art neu erfunden. Der Amerikaner Alex Katz (geboren 1929) ist einer der bedeutendsten Maler unserer Zeit. Bei seinem Einstieg in die New Yorker Kunstszene der 1950er- bis 1960er-Jahre dominierten der Abstrakte Expressionismus, und die Pop Art des «Swinging London» stand in den Anfängen.

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Katz gelang es, Figuration und Abstraktion in seiner eigenen Bildsprache innovativ zu verschmelzen. Seine Porträts, Figurenbilder und Landschaften zeichnen sich durch die Einfachheit und Klarheit in Form, Linienführung und Farbe aus.

Die menschliche Figur

Der international renommierte Bildhauer Stephan Balkenhol (geboren 1957) beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit der menschlichen Figur. Bereits Anfang der 1980er-Jahre entdeckte er seine Vorliebe für das Material Holz. Mit Hammer und Meissel arbeitet er seine freistehenden Skulpturen und Reliefs aus dem Holz heraus, wobei Spuren der Bearbeitung sichtbar bleiben. Danach verwendet er Farbe, um seine Skulpturen – Menschen in alltäglichen Posen und zeitgemässen Kleidern – zu strukturieren. Losgelöst von einem konkreten narrativen Kontext kann jeder Betrachter sein eigenes Bild auf sie projizieren.

Der französische Maler Jules de Balincourt (geboren 1972) wiederum hat in New York und Kalifornien studiert und lebt heute in Brooklyn. Er bewegt sich durch den Raum und zoomt Einzelheiten heran, die seine Aufmerksamkeit erwecken. Dabei interessiert er sich vor allem für die physikalischen und metaphysischen Eigenschaften von Bildern. Er löst sie aus ihrem Kontext und stellt sie in einen neuen, zuweilen paradoxen Zusammenhang.

Berge, Felsen, Landschaften

Der britische Maler und Bildhauer Allen Jones (geboren 1937) gilt seit den frühen 1960er-Jahren als internationaler Pionier der Pop Art. Während seine frühen Werke betont erotisch angelegt waren, pflegte er später einen zeitloseren Stil, dessen Schwerpunkt auf dem eleganten und klaren Zeichnen der menschlichen Figur liegt. Eine Auswahl seiner Bilder und Skulpturen ab den frühen 1980er-Jahren ist noch bis zum 31. Januar in der Galerie Gmurzynska in St. Moritz zu sehen.

Von «Counterpoint» (1980) bis hin zu «The Chair is the Trick» (2012), dokumentieren sie Jones’ Status als herausragender Kolorist. Seine Bildsprache konzentriert sich immer wieder auf stilisierte Darbietungen anmutiger Figuren in Bewegung: Tänzerinnen im Scheinwerferlicht, eine sitzende Zuschauerin in der Opernloge, Musiker und exotische Tänzer sowie Zauberkünstler und deren Gehilfinnen. Sie alle bilden einen Teil des Ensembles, das die Bilder belebt und ihnen gelegentlich ein karnevaleskes Flair verleiht.

Der italienische Beobachter

Die Winterausstellung «Occidente Esotico» der Galerie Andrea Caratsch in St. Moritz widmet sich noch bis zum 16. April neuen Werken von Luca Pancrazzi (geboren 1961). Der italienische Maler ist vor allem ein Beobachter. Er gibt seine Eindrücke in komplexen, aus unzähligen Weisstönen aufgebauten Gemälden wieder, mit denen er subtile Abstufungen von Licht und Schatten sichtbar macht.

In seiner neuesten Bilderserie widmet er sich der weitläufigen Engadiner Gebirgslandschaft. Pancrazzis Kompositionen lenken das Auge auf verschiedene Teile des Engadins wie Felsformationen, Seenplatten, Dörfer. Die grossformatigen weissen Gemälde wirken realistisch und abstrakt zugleich. Verschwommen flimmern Details auf und die Landschaft erscheint geheimnisvoll wie eine Fata Morgana. Dieser Sinn für das Geheimnisvolle, für die Wahrnehmung des Unsichtbaren, steht im Zentrum seiner Arbeiten.