Die Porträtierten folgen der Choreographie oder Inszenierung der Malerin. Manieriert könnte man manche dieser Figuren nennen, zumindest aber bühnenreif. Denn stets verleihen ihnen ihr physiognomischer Ausdruck und ihre räumliche Situation gerade durch deren Alltäglichkeit etwas Magisches, manchmal auch Tragisches oder Abgründiges. Man glaubt geradezu die Anspannung der Gemalten zu spüren, sich möglichst vorteilhaft in Szene zu setzen und Normalität vorzuspielen, wo keine vorhanden ist. Almut Heise lässt uns an den Absurditäten oder Abgründen dieser Alltäglichkeiten teilhaben und kleidet sie dabei in lässige Eleganz. Ihre Malerei ist delikat, ihre Farbigkeit sensibel, ihre Szenen wirken gerade deshalb bisweilen verunsichernd.

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Sieben Gemälde aus den Jahren 1990 bis 2012 und neun Zeichnungen von 1978 bis 2002 werden in der Ausstellung gezeigt – zusammen mit der Skulptur «red and blue on black and white» von Alexander Calder aus dem Jahr 1969. Warum gerade Calder? In «Grosse Museumsszene II», einem Hauptbild der Ausstellung, erweist die Künstlerin einer Skulptur des grossen amerikanischen Bildhauers ihre Referenz. Deshalb soll, so Galeristin Erika Költzsch, eine Calder-Skulptur auch der Künstlerin ihre Referenz erweisen und der Ausstellung einen weiteren Höhepunkt verleihen.

Galerie Haas, Talstrasse 62a, Zürich, vom 21. März bis 3. Mai 2013.