Im eleganten Hotel de Paris, schräg gegenüber von Monte Carlos Casino, ist mit dem Le Louis XV das einzige drei-Sterne-Restaurant Monacos zu finden. Es läuft unter der Regie von Alain Ducasse, einem der besten Köche der Welt.

Am Herd steht der 1956 im Südwesten Frankreichs geborene Ducasse allerdings nur selten höchstpersönlich. Wie könnte er auch, betreibt er doch 24 weitere, rund um den Globus verteilte Gourmet-Lokale. Das Le Louis XV hat jedoch eine Sonderstellung in Ducasse‘ Restaurant-Liste, denn hier erkochte er zum ersten Mal drei Michelin-Sterne, von hier aus begann der Aufbau seines Sterne-Imperiums.

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Im Auftrag von Fürst Rainier

Es heißt, dass Alain Ducasse vor Aufnahme seiner Küchencheftätigkeit im Le Louis XV einen von Fürst Rainier III und der Société de bains de mer de Monaco veranlassten Vertrag zu unterzeichnen hatte, der ihn verpflichtete, innerhalb von vier Jahren die Michelin-Höchstnote von drei Sternen zu erzielen. Der Franzose – inzwischen ist er monegassischer Staatsbürger - erreichte das gesetzte Ziel bereits 1987, nach nur 33 Monaten.

Zwischenzeitlich führte das Haus «nur» noch zwei Michelin-Sterne, seit 2012 kann es sich jedoch wieder mit der Höchstbewertung schmücken.

Einfache Grundrezepte mit feinsten Zutaten

Das tägliche Küchengeschäft im Restaurant Le Louis XV erledigt Franck Cerutti, der bereits seit 1980 mit Alain Ducasse zusammenarbeitet und inzwischen ein enger Vertrauter von ihm ist. Im Sinne von Ducasse‘ Koch-Philosophie, die auf einfache Grundrezepte aus dem französischen und italienischen Mittelmeerraum und Zutaten von höchster Qualität setzt, bringt Cerutti Speisen wie «Wolfsbarsch aus dem Mittelmeer mit Majoran» , «Taubenbrust aus der Provence mit Polenta» oder «Foie Gras mit getoastetem Landbrot» auf die goldverzierten Porzellan-Teller.

Die Speisekarte des Le Louis XV ist in die Kategorien «Gemüsegarten», «Meer», «Wälder und Felder», «Bauernhof» und «Weideland» unterteilt.  Besonders groß ist die Auswahl an Meeresfrüchten, wie etwa «Gamberoni von San Remo» und «gedämpfter Lobster aus der eigenen Aufzucht». Neben der Güte, wird so viel wie möglich auf Regionalität der Produkte geachtet. Vegetarier finden im Menü ein erstaunlich breites Angebot vor, beispielsweise «Gartengemüse aus der Provence mit Schwarzem Trüffel» oder «Risotto mit grünem Spargel».

Stolze Preise

Freunde feiner Desserts sollten noch ein wenig Platz für das süße Finale lassen, denn die Auswahl zwischen rund zehn Nachspeisen «Wilde Erdbeeren mit Mascarpone-Sorbet», «Warmes Haselnuss-Nougat-Soufflé mit Yuzu-Granita» oder dem Klassiker «Baba au Rhum» ist exzellent. Weit überdurchschnittlich sind auch die Preise im Le Louis XV: Allein eine Hauptspeise kostet zwischen 80 und 160 Euro. Dabei bleibt es aber nicht, denn in einem so noblen Restaurant muss es schon ein Menü sein, um nicht aus dem Rahmen zu fallen. Die Preise liegen bei etwa 150 am Mittag und 300 Euro am Abend – ohne Getränke, versteht sich.

Bei der Getränkeauswahl bleiben keine Wünsche offen

Die Getränkeauswahl im Le Louis XV ist  - wie nicht anders zu erwarten - riesig. Diverse Sorten Wasser und Spirituosen und etwa 400'000 Flaschen Wein, vornehmlich aus Europa, werden angeboten. Der Sommelier des Le Louis XV ist wie auch das restliche Personal professionell bis in die Fingerspitzen, was eine gewisse Steifheit mit sich bringt. Die fühlt man auch im Sterne-Tempel mit seinem opulenten Stuck, den hohen, bemalten Decken und den schweren Kristallüstern. Umgeben vom Barock-Stil tritt man ein zu einer Audienz beim König der Sterneköche.

Logenplatz für Rennsportfans

Lässiger ist da ein Sitzplatz auf der langen Restaurant-Terrasse. Sie bietet eine Aussicht über den Hafen auf das Meer. Zu Zeiten des Grand-Prix de Monaco Historique und des Formel-1-Rennens im Mai ist eine Reservierung am Mittag bares Geld wert – die Terrasse offeriert Blick auf das Renngeschehen.

Dieser Artikel ist zuerst in «World's Luxury Guide» erschienen.