Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Ich habe ab der achten Klasse wöchentlich «mein» Schulhaus geputzt.

Was haben Sie mit dem Geld gemacht?
Ich habe verbissen, aber ziellos gespart. Mit Ausnahmen: Einmal hat Klein Lorenz seine Mutter ins Restaurant eingeladen. Diese Investition hat sich unglaublich gelohnt: Sie erinnert sich noch heute daran.

Was bedeutet Ihnen Geld?
Ich wünschte mir, es wäre mir weniger wichtig. Es sollte nur ein Hilfsmittel sein. Es gibt keinen Grund, es mit Emotionen zu verbinden. Dennoch nervt es mich zum Beispiel, wenn meine Kinder das Taschengeld achtlos herumliegen lassen.

Was ist Ihnen lieber, Bargeld oder Karte?
Im Laden bezahle ich mit Karte. Das ist Alltag. Bares ist für mich aber realeres Geld. Wenn ich von einem Auftritt zurückkomme und einen Umschlag mit Geldscheinen in der Tasche habe, macht mir das tatsächlich Freude. Und noch etwas: Ich habe immer einen Einfränkler aus dem Jahr 2000 im Sack. Ich bin also immer mit einem 2000er unterwegs... und fühle mich reich.

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Reicher geworden wären Sie, wenn Sie die angepeilte Bankkarriere eingeschlagen hätten.
Ich leiste mir den Luxus, einen Beruf zu haben, den ich gerne ausübe. Die Bank und ich: Wir passten einfach nicht zusammen. Als Autor kann ich mich besser der Illusion hingeben, etwas zu bewegen. Und sei es bloss das Zwerchfell.

Haben die Banker Sie zum Kinderbuch «Geld zu verkaufen!» inspiriert?
Es war eine prima Seilschaft: Pro Juventute regte dazu an, PwC stand finanziell Pate, und Illustratorin Claudia de Weck und ich verstanden uns bestens. So ist kein «Sparbuch» entstanden, sondern eine Geschichte, die Raum bietet für Lachen und Geldgespräche.

Können Sie von den Einkünften eines Autors leben?
Pro verkauftes Buch erhalte ich zirka 80 Rappen. Das allein reicht nicht. Mit den Auftritten und dem Einkommen meiner Partnerin lebt die Familie gut.

Investieren Sie Ihr Geld, oder geben Sie es gleich aus?
Wir renovieren unser Haus nach ökologischen Gesichtspunkten, und manchmal investiere ich in ethisch einigermassen vertretbare Aktien – buy, hold and forget.

Der Autor Lorenz Pauli (50) war kurz Banker, bevor er Kindergärtner und Autor wurde. Der gebürtige Berner wurde bereits mit zahlreichen Preisen geehrt. In den meisten seiner Bücher sind Tiere die Akteure. Jüngst hat er mit Claudia de Weck das Kinderbuch «Geld zu verkaufen!» publiziert.

Lorenz Pauli

Erfolgreicher Kinderbuchautor: Lorenz Pauli.

Quelle: Keystone