Oscar hat keinen Bock. Die Eule beendet ihren Flug auf der für Gäste bestimmten Bank und blickt mit grossen, bernsteinfarbenen Augen in die Wüste. Dabei haben vorher die drei Falken majestätisch ihre Kreise gezogen über der Beute, die ihr Trainer an einer langen Leine über seinem Kopf herumschleudert.

Zielsicher und pfeilschnell sind sie, ihrem Jagdinstinkt folgend, auf dessen Lederfaust gelandet und reissen an dem Fleischbrocken, der darin liegt. Wer möchte, darf den König der Vögel auch mal halten. Diese Falkenvorführung findet jeden Morgen bei Sonnenaufgang im Al Maha Desert Resort & Spa in der Wüste bei Dubai statt, 45 Autominuten vom Flughafen und der Stadt entfernt.

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Wie bei leichtem Seegang

Am Abend zuvor ging es per Kamelkarawane in die Dünen zum Sunset. Eine geruhsame Fortbewegung ist es im Passgang dieser Wüstenschiffe, auf deren Rücken man wie bei leichtem Seegang hin und her wiegt. Wenn der goldrote Feuerball die Dünen in mystisches Licht taucht, wird ein Glas Perlwein gereicht, während sonst ausser stillem Wasser, Tee und Kaffee alle Getränke auf die Rechnung kommen.

Davon abgesehen ist alles im Preis inbegriffen, etwa die zwei täglichen Aktivitäten pro Person, zu denen Safaris zur Wildbeobachtung per Landrover oder zu Fuss, Bogenschiessen und Reiten gehören oder ein Spaziergang durch den Ghaaf-Wald mit indigenen Baum- und Buscharten der arabischen Halbinsel. Wen es nach einer rasanten Fahrt über die Dünen mit einem «four-wheeler» gelüstet – bitte schön.

Wünsche werden Wirklichkeit

Acht Guides begleiten die nur morgens oder abends stattfindenden Aktivitäten. Denn ab acht Uhr wird es zu heiss. Da schwimmt oder döst man lieber im privaten, individuell temperierten, nicht einsehbaren Pool mit Wüstenblick und schaut Vögeln beim Balzspiel am Beckenrand zu, während in der Ferne zierliche arabische Wüstengazellen und die seltenen weissen Oryx-Antilopen vorbeiziehen. Ein gutes Fernglas liegt in der Suite bereit. Man kann sich aber ebenso ausgiebig im kostenpflichtigen Spa verwöhnen lassen oder im gut klimatisierten Fitnessraum abrackern.

Auf Wunsch werden alle Mahlzeiten ohne Aufpreis in der Suite oder auf der Holzterrasse am Pool serviert. Obwohl das beinahe festliche Dinner bei Fackellicht auf der Restaurantterrasse unter Sternenhimmel und mit Blick auf eine illuminierte Mini-Oase auch seinen Reiz hat. Die Speisekarte bietet vom argentinischen Rib Eye Steak, das auf der Zunge zergeht, bis zum fangfrischen oder eingeflogenen Fisch alle Köstlichkeiten des Gaumens. Zudem wird jeder Sonderwunsch erfüllt. Nur Kaviar in grosser Auswahl kommt auf die Rechnung.

Das märchenhafte «Al Maha» liegt mitten im Dubai Desert Conservation Reserve, dem grössten Reservat Arabiens. Erstaunlich viele grüne Tupfen durchsetzen die Landschaft. «Statt auf Öl leben wir hier auf einer riesigen Wasserblase», sagt Hoteldirektor Arne Silvis aus Kapstadt, der seit zwölf Jahren der Wüste und dem Resort verfallen ist. «Das aus dem Hadschar-Gebirge abfliessende Regenwasser sammelt sich seit Millionen Jahren hier in einem unterirdischen Becken. Wir schöpfen allein aus drei Quellen und recyceln natürlich alles Wasser.» Sogar Palmen gedeihen.

Stammgäste aus der Schweiz

Ein gediegenes Tausend-und-eine-Nacht-Ambiente vermitteln die luxuriösen, in weitem Abstand stehenden sechseckigen Suiten, die aus der Ferne tatsächlich einem kleinen Beduinendorf gleichen. Zeltplanen aus Hitze abweisendem Material überspannen die Terrasse und einen Teil des Pools. Besser könnte der Spagat aus traditioneller Kultur und modernem Design nicht gelingen.

«Wir haben viele Stammgäste aus der Schweiz», erklärt Gastgeber Silvis, «die süchtig wurden und gerne wiederkommen – am liebsten immer in dieselbe Suite mit demselben Personal.»

Direktflüge in die Arabischen Emirate (VAE)

Swiss International Einmal täglich von Zürich nach Dubai; in Kombination mit Muscat in Oman.

Emirates Zweimal täglich von Zürich, einmal täglich von Genf nach Dubai.

Etihad Je einmal täglich von Zürich respektive Genf nach Abu Dhabi.