Der grosse Tisch im Speisezimmer ist festlich gedeckt, die Bibliothek ist fein säuberlich geordnet, die Gartenstühle im Innenhof stehen in Reih und Glied, die Kerzen auf dem Hausaltar brennen schon und zwei Angestellte huschen mit Staubwedeln von Ahnenbild zu Ahnenbild.

Die Casa Rocca Piccola im historischen Valletta erwartet viele Besucher. Denn der 400 Jahre alte Palast von Baron und Baronin de Piro ist ein beliebtes Touristenziel.

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Bewohnt und zu gleich ein Museum

Das Erdgeschoss wird von den Besitzern bewohnt, zwölf Gemächer im Obergeschoss sind hingegen täglich für das Publikum geöffnet. Und diese entpuppen sich als wahre Schatzkammern aus Objekten verschiedener Epochen und Länder – von maltesischen Möbeln bis zu orientalischen Nippes.

Der geführte Rundgang endet mit einer Überraschung im lauschigen Innenhof. Dort befindet sich nämlich der Einstieg in den höhlenartigen Untergrund.

Spuren der Kreuzritter

Vergangenheit schnuppern lässt sich noch an vielen weiteren Orten. Die 1566 von den Kreuzrittern gegründete und nach dem damaligen Grossmeister Jean Parisot de la Valette benannte Stadt thront wie eine kompakte mittelalterliche Festung auf einer Halbinsel zwischen den beiden grössten Naturhäfen des Mittelmeers, dem Grand Harbour und dem Marsamxett Harbour.

Ihre Einfriedung aus Wehrmauern und Bastionen und das von barocken Kirchen und Palästen gesäumte schachbrettartige Strassennetz präsentieen sich weitgehend so, wie sie vom italienischen Architekten und Festungsbaumeister Francesco Laparelli einst auf dem Reissbrett geplant wurden.

Strassen, wie wir sie von früher kennen

Der Zweite Weltkrieg hat allerdings einige Lücken gerissen. Vieles ist aber renoviert oder rekonstruiert. Darüber hinaus wurden da und dort zeitgemässe Veränderungen vorgenommen. In den Hauptstrassen haben sich etwa Modeboutiquen, Souvenir-Shops, Cafés und Restaurants eingenistet. Die malerischen Plätze werden für Märkte und kulturelle Veranstaltungen genutzt. Die prachtvollen Herbergen der Malteserritter dienen mehrheitlich als Amtssitze oder Museen.

Den grössten Besucherandrang verzeichnet nach wie vor die gewaltige Konventskirche des Johanniterordens St. John’s Co-Cathedral, die Michelangelo da Merisi Caravaggios berühmtes Werk «Die Enthauptung Johannes des Täufers» beherbergt. Doch seit einem Jahr gibt es noch einen zweiten grossen Touristenmagneten: Das am Eingang der Altstadt wie eine moderne Burg aufragende Parlamentsgebäude des berühmten italienischen Architekten Renzo Piano.

Über Mittag wird Ruhepause eingelegt

Die besten Zeiten für einen Stadtbummel sind die Stunden am frühen Morgen und gegen Abend, wenn die steinernen Fassaden in Gelb, Beige und Rosa schimmern. Über Mittag empfiehlt sich eine Verschnaufpause in den romantischen Upper Baracca Gardens, dem einstigen Exerzierplatz der italienischen Ritter, die einen herrlichen Blick über den Grand Harbour bieten. Oder in einem Freiluftrestaurant an der schön renovierten Waterfront, gegenüber den ankernden Kreuzfahrtriesen.

Mit einem typischen maltesischen Holzboot gelangt man von dort aus zu den Three Cities auf der anderen Seite des Hafens. Die drei zusammengewachsenen alten Städtchen haben genau das, was Kulturliebhaber suchen: Eine mittelalterliche Atmosphäre mit gemütlichen Beizchen – ohne Schnickschnack und Touristenhorden.

Der ideale Rückzugsort nach dem Sightseeing ist das Corinthia Palace Hotel & Spa. Der lauschige Park, die Pool-Anlage und das Wellnesszentrum laden zum Relaxen ein. In der eleganten Jugendstilvilla, dem Herzstück des Fünfsternehauses, werden köstliche regionale Gerichte kredenzt. Zudem organisiert das Hotel exklusive Touren zu privaten Palästen, die Normalsterblichen sonst nicht zugänglich wären.