Es ist wohl nicht die Mutter aller Markenschlachten. Aber ein währschafter Markenzwist um den mütterlichen Begriff ist es allemal. Affiche der Brand-Battle: Die internationale Hotelgruppe Mama Shelter gegen das 29-Zimmer-Hotel Zermama in Zermatt VS.

In einem ersten Händel störte sich Mama Shelter am ursprünglichen Namen des Zermatter Hotels, der zu Beginn «Hotel Mama Zermatt» lautete. Dann gingen die Zermatter vor einem Jahr einen Kompromiss ein und nannten sich neu «Hotel Zermama».

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Markenstreit Mama Shelter gegen Zermama Zermatt

Mama Shelter versus Zermama: Mütterliche Vorsorge für die eigene Marke. 

Quelle: ZVG/Montage HZ Mario Imondi

Was Mama Shelter wieder nicht passte.

Zermama darf Zermama bleiben

In einer zweiten Runde entschied das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE) nun, dass das Walliser Hotel Zermama weiterhin Zermama heissen darf.

Aus dem Urteil, das kürzlich öffentlich publiziert wurde: Das «Zer» sei so eng mit dem Element «Mama» verbunden, «dass es ein unteilbares Ganzes bildet» und der Verbraucher somit «nicht annimmt, dass er eine Variante der Widerspruchsmarke vor sich hat».

Mama Shelter selber, das aktuell 16 Hotels in 9 Ländern betreibt und zur Ennismore-Gruppe gehört, wollte sich auf Anfrage nicht äussern zu diesem Urteil.

Mama Shelter will im zweiten Halbjahr 2024 in der Schweiz starten

Hintergrund der Brand-Battle ist wohl auch, dass Mama Shelter plant, in der zweiten Jahreshälfte 2024 ein erstes Hotel in der Schweiz zu eröffnen. Nicht in Zermatt, sondern in der Üsserschwiiz. 

Dies im ehemaligen «Swissôtel», das gleich gegenüber des Bahnhofs Zürich-Oerlikon liegt. Was nahelegt, dass die Anzettelung des Markenzwists seitens Mama Shelter vor allem mit einer Absicht geschah: jener der mütterlichen Vorsorge für die eigene Marke. 

Andreas Güntert
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