Madeleine Schickedanz Herl, GR

1–1,5 Milliarden
Was die Milliardenerbin Madeleine Schickedanz Herl in der Abgeschiedenheit ihres Chalets in St. Moritz zurzeit exakt plant, wissen allenfalls engste Vertraute wie Drittgatte Leo Herl. Der tiefere Sinn ihrer Börsenspiele mit Aktien von Europas grösstem Versand- und Kaufhauskonzern, KarstadtQuelle, erschliesst sich – zumindest vorerst – nicht. Die Tochter des legendären Quelle-Versand-Gründers Gustav Abraham Schickedanz lässt seit Wochen fast täglich Aktien des angeschlagenen Handelsimperiums zukaufen, obwohl sie die kotierte Firma längst kontrolliert. Die nahe liegende Theorie, wonach die 62-jährige Mutter von vier Kindern aus zwei früheren Ehen eine 75-Prozent-Majorität anstrebe, lässt Madame (noch) dementieren. Warum sie eine solch hohe Beteiligung aufbauen sollte? Dann könnte sie den siechen Laden in leichter verkäufliche Einzelteile zerlegen und so einen höheren Profit lösen.

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August von Finck, TG

5–6 Milliarden
Eine Rekorddividende darf August von Finck am 16. Juni einstreichen. An diesem Tag wird die von «Baron Gustl» beherrschte Custodia Holding im Münchner Löwenbräukeller eine Ausschüttung in Höhe von 250 Euro pro Aktie beschliessen. Die mit einem Grundkapital in Höhe von nur 602 100 Euro ausgestattete Custodia hatte im Vorjahr für umgerechnet über 300 Millionen Franken ihre Anteile an der bayrischen Spaten-Franziskaner-Brauerei verscherbelt. Der Herr auf Schloss Weinfelden im Thurgau kontrolliert 92,24 Prozent der Custodia-Stimmrechte und garantiert so natürlich für ein Abstimmungsergebnis – mit Geldregen – in seinem Sinne.

Spiro Latsis, GE

5–6 Milliarden
Der Genfer Bankier und Reeder Spiro Latsis fördert traditionell das Liebesleben des britischen Dauerthronfolgers Charles. Gerade wieder überliess der gebürtige Grieche seine mondäne Privatyacht «Alexander» dem Kronprinzen und dessen frisch angetrauter Camilla für ihre späten Flitterwochen im Mittelmeer. Für grössere Schlagzeilen sorgt hingegen zurzeit der Latsis-Junior Paris: Der Stammhalter freit um die Hotelerbin mit gleichem Vornamen, Paris Hilton. Amors Pfeile sollen das Traumpaar der Boulevardpresse bereits während der Weihnachtsferien in Gstaad BE getroffen haben.

Otto Beisheim, ZG

2–3 Milliarden
Wer sagt denn, dass man sich im fortgeschrittenen Alter nicht mehr ändern könne? Metro-Handelsmilliardär Otto Beisheim jedenfalls lieferte gerade eben im 82. Lebensjahr eine Premiere. Jahrzehntelang als geheimnisumwitterter Selfmademan permanent auf der Flucht vor Fotografen und selbst für viele Mitarbeiter unsichtbar, sass der Bürger von Baar ZG jetzt während der Generalversammlung der Metro demonstrativ mit seiner neuen Lebensgefährtin Liesel Evers in der ersten Reihe des Auditoriums im Düsseldorfer Congress Center. Der Cash-&-Carry-Pionier hörte sich geduldig ihm längst bekannte Rekordzahlen an: Rund 250 000 Mitarbeitende schafften im Jahr 2004 an 2300 Standorten in 30 Ländern einen Umsatz von 56,4 Milliarden Euro. In der Wahlheimat des Patriarchen geschäftet Metro, Europas zweitgrösster Handelsmulti, nur mit der Elektrotochter Media Markt.

Athina Onassis, VD

4–5 Milliarden
Auf dem Boulevard läuten bereits die Hochzeitsglocken. Vor dem zweiten Adventssonntag wird demnach der Welt jüngste Milliardenerbin, Athina Onassis, ihrem brasilianischen Bräutigam Ivaro de Miranda Neto ewige eheliche Treue versprechen. Neben dem familiären (und fiskalischen) Hauptquartier im Kanton Graubünden und einer Residenz am Genfersee richtet das Paar bereits eine gerade für 4,4 Millionen Dollar gekaufte Villa in São Paulo als Liebesnest ein.

John Magnier, VS

John P. McManus, GE
Je 500–600 Millionen
Dem Lockruf des (schnell verdienten) Geldes konnte das irischstämmige Business-Duo John Magnier und John P. McManus mit Wohnsitzen in der Eidgenossenschaft erwartungsgemäss nicht widerstehen. Für schätzungsweise 300 Pence pro Aktie haben die Wahlschweizer ihren knapp 30-prozentigen Anteil am populärsten Fussballclub der Welt, Manchester United, nach monatelangem Feilschen an den amerikanischen Milliardär Malcolm Glazer abgestossen.

Hubertine Ruder-Underberg, ZH

100–200 Millionen
Die Kräuterschnapsproduzentin Hubertine Ruder-Underberg beschwört absolute Abstinenz – jedenfalls wenn es um die Profite ihrer Stiftung zur internationalen Erhaltung der Pflanzenvielfalt geht. Diese in Brunnen SZ beheimatete Fondation nämlich «erstrebt keinen Gewinn», erfüllt «ausschliesslich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke». So ganz uneigennützig füllt die promovierte Mikrobiologin und vierfache Mutter die Stiftungsschatulle aber nicht. Ohne Pflanzenvielfalt fiele nämlich die Basis des hochprozentigen underbergschen Urgeschäfts weg. Wenn die 42-jährige Stiftungsratspräsidentin «insbesondere auch den Schutz von als ‹Unkraut› bezeichneten Wildkräutern» finanziell fördert, sichert sie den erforderlichen Nachschub für den Magenbitter. Für die geheime Rezeptur des 44-Volumenprozenters braucht es zugegebenermassen Kräuter aus 43 Ländern.

Hans-Dieter Cleven, ZG

100–200 Millionen
Sein jahrzehntelang vertrauensvolles Verhältnis zum Ziehvater Otto Beisheim gilt als zerrüttet. Mit seiner neuesten Kreation wandelt der ehemalige Metro-Finanzchef Hans-Dieter Cleven allerdings auf den Spuren seines Mentors. Der Bewegungsarmut nämlich hatte vor vielen Jahren schon der kinderlose Metro-Gründer den Kampf angesagt und dieses Ziel ausdrücklich in die Statuten seiner Professor-Beisheim-Stiftung schreiben lassen. Der Patriarch unterstützt denn auch zum Beispiel grossherzig Projekte der Schweizer Sporthilfe. Zu mehr Bewegung will nun auch der 62-jährige Hans-Dieter Cleven animieren. Zielgruppe: Teenager mit Haltungsschäden sowie übergewichtige Kinder und Jugendliche. Mit seinem geschäftlichen Doppelpartner, dem Alt-Tennisspieler Boris Becker, startet der Wahlschweizer Cleven im kommenden September zunächst an 50 Schulen in Hamburg das Trimm-Projekt «Fit for future». Die Cleven-Becker-Stiftung spendiert zu diesem Zweck jede Menge Spiel- und Sportgeräte.