- Motor: 1,6-Liter-4-Zylinder mit Turbolader
- Leistung: 190 PS / 140 kW
- Höchstgeschwindigkeit: 205 km/h
- Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 8 Sekunden
- Richtpreis: ab 34 900 Franken in der Variante mit 4×4
Nissan? Ganz ehrlich, ich habe noch nie einen Nissan besessen. Als ich den 240Z cool fand, hiess die Marke Datsun, und ich hatte noch gar keinen Führerschein. Später empfand ich die Z-Modelle als zu plump und zu prollig. Ich fuhr einen Mazda RX-7 mit Wankelmotor. Dessen Prinzip habe ich zwar nie begriffen, an das Tinnitus-Pfeifen des Sportlers mit dem hoch drehenden 180-PS-Turbomotor erinnere ich mich aber noch heute. Und Nissan? Die Autos an der Seite des Z hiessen damals Cherry, Sunny oder Bluebird. Charakterlose Mitläufer. Nur der urige Geländewagen Patrol ragte im wahrsten Sinne des Wortes aus dem emotionslosen Angebot der Japaner. Das ist Vergangenheit. Die Marke hat sich in den letzten drei Jahren neu erfunden. 2007 eroberte der Crossover Qashqai die Kompaktklasse, 2008 jagten die Japaner Porsche und Co. mit dem GT-R einen gehörigen Schrecken ein, und seit Januar 2010 ist das weltweit gefeierte Kultmobil Cube – eine Art Legostein auf Rädern – auch bei uns unterwegs.
Rollende Chimäre. Resultat im ersten Halbjahr in der Schweiz: 40,5 Prozent mehr verkaufte Autos. Und bereits steht der nächste Neuling am Start – der Juke. Der Baby-Crossover spielt mit demselben Thema wie der Cube, nämlich mit Emotionen. Wo die Konkurrenz zumeist biedere oder unauffällige Massenware feilbietet, lockt Nissan mit einem weiteren «Querschläger». Denn das Design des Juke polarisiert wie kein anderes in dieser Automobilklasse. «Unten Offroader, oben Sportcoupé», heisst es bei Nissan. Das mag für Heck und Seite stimmen, für die Front fehlen aber auch den Designern die passenden Worte. Das ist Kalkül. «Der Juke belebt den Markt durch einen Schuss Abenteuergeist», ist Produktplaner Pierre Loing überzeugt. «Er nutzt die besten Gene eines SUV und eines Sportwagens und fügt sie auf ideale Art zusammen.» Zumindest optisch ist das Geschmackssache. Wer mit dem schrägen Teil durch die City fährt, muss sehr selbstbewusst sein. Denn so viele Blicke würde man sonst nur erheischen, wenn man am Samstagnachmittag nackt durch die Bahnhofstrasse schlenderte. Apropos Schlendern: Der Juke fährt überraschend gut. Vor allem in seiner Topversion mit 190 PS macht er nicht nur als Showobjekt Spass, sondern auch als Fahrzeug. Die guten Sitze, das straffe Fahrwerk, der Allradantrieb und das stufenlose Getriebe sind Pluspunkte. Und dass das schräge Design auch im Interieur präsent ist, ist nichts als folgerichtig.
Fazit: Der Juke ist kein Joke. Mit seinem Design, das aus einem Comic stammen könnte, bringt er Spass in die Biedermann-Gesellschaft. www.nissan.ch/juke