Fahren darf er noch nicht, der Opel Zafira Tourer, der in der hellen Spätsommer-Sonne silbrig glänzt. Aber reinsetzen, das geht. Ohnehin werden die Vans in dieser Klasse ja von Kunden gekauft, denen Variabilität und Platz vermutlich wichtiger sind als sportliche Ambitionen. Zum Vergleich kommt der Ford Grand C-Max hinzu – eine Spur kleiner und etwas billiger als der Opel, trotzdem der passende Konkurrent für den brandneuen Zafira. Denn der grössere Ford S-Max basiert auf der Mondeo-Plattform, rangiert damit eine Klasse höher als die Kompaktvans.

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Von Platzproblemen ist in den beiden Kompakten wenig zu spüren. Auf den fünf regulären Sitzplätzen finden die Passagiere in beiden Vans geradezu opulente Verhältnisse vor. Richtig luxuriös wird es in beiden, wenn nur vier Insassen untergebracht werden müssen. Beim Zafira Tourer lohnt sich dann das Paket "Lounge System". Es kostet 295 Euro Aufpreis (Serie bei "Innovation"-Ausstattung) und umfasst seitlich und längs verstellbare äussere Einzelsitze sowie einen knapp bemessenen Mittelplatz, der zur Armlehne umfunktioniert werden kann. Eine ähnliche Funktion gibt es beim Grand C-Max unter dem Namen Fold Flat System. Es funktioniert verblüffend einfach und effektiv: Der mittlere Sitz lässt sich zusammenklappen und unter der Sitzfläche des rechten Sitzes versenken. Das Beste: Fold Flat gehört bei jedem Grand C-Max aufpreisfrei dazu.

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Einen kleinen Nachteil hat es dennoch – der Klappsitz in der Mitte ist von bemerkenswerter Unbequemlichkeit. Kaum besser sitzt es sich in den dritten Reihen, die bei beiden Kompaktvans gegen jeweils 700 Euro Aufpreis erhältlich sind. Sowohl die Platzverhältnisse als auch die verschlungenen Pfade durch Türen und über umgeklappte Sitze sind nur für Kinder ein Spass. Besser reist es sich da in der ersten Reihe. Hier wiederum wirkt der Zafira Tourer grosszügiger und luftiger als der knapper geschnittene Grand C-Max. Das Cockpit des neuen Zafira bietet wenig Überraschendes, es orientiert sich an dem von Astra und Insignia. Damit ist es zwar nicht sehr benutzerfreundlich, jedoch immer noch besser als das wirre, mit undurchsichtigen Menüs und anscheinend willkürlicher Verteilung der Bedienelemente geschlagene C-Max-Cockpit.

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So bürgerlich wie die Inneneinrichtung des Zafira Tourer ist auch sein Motorenangebot. Es beginnt beim 1,8-Liter-Saugbenziner mit 115 PS. Den 1,4-Liter-Turbo-Benziner gibt es mit 120 und 140 PS. Als Diesel ist der 2.0 CDTI mit 110, 130 und 165 PS im Angebot. Ähnlich sortiert, doch etwas feiner abgestuft ist die Triebwerkspalette beim C-Max. Der Ford ist mit Benzinern von 105 bis 182 PS und Dieselmotoren von 95 bis 163 PS verfügbar. Vorteil Ford also, denn die Kölner haben nicht nur mehr Leistungsstufen im Angebot, sondern auch die moderneren Benziner (Ecoboost-Direkteinspritzer) und zeitgemässere Getriebe bei den Dieseln (Powershift-Doppelkupplungsgetriebe). Bleibt die Frage nach den Preisen: Auch hier kann der Grand C-Max punkten. Als 150-PS-Ecoboost ist der Ford deutlich billiger als der Zafira mit 140 Turbo-PS.

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