Das ist die Diät, die wir uns nach Weihnachten wünschen: abnehmen ohne Nebenwirkung! Peugeot hat es beim neuen 208 geschafft, satte 110 Kilo abzuspecken – und dennoch genauso viel Platz und Komfort zu bieten wie im Vorgänger 207. Verzicht ohne Reue? Ein grosses Versprechen, doch die Marke hält Wort, wie unsere erste Sitzprobe im neuen Fünftürer beweist. Hinten kneift’s zwar wie immer, aber vorn wirkt der 208 sehr luftig. Gut möglich, dass wir ab April eine neue Grösse in der Polo-Klasse erleben dürfen. Mit der Schrumpfkur hat der 208 eindeutig zugelegt. Das früher aufgerissene Löwenmaul geschrumpft, die Flanken geglättet, die Proportionen aufgeräumt – da steht wieder ein Peugeot, der vom Job-Einsteiger bis zur modebewussten Seniorin viele Alterklassen ansprechen kann. Wie einst der beliebte 205. Der Franzose besitzt eine charmante Mehrheitsfähigkeit, zudem bietet das unterschiedliche Design des Drei- und Fünftürers (man achte auf Seiten und Heck) reizvolle Vielfalt. Die Preise beginnen bei 11.600 (Dreitürer in der Linie Access), der Fünftürer kostet 750 Euro Aufpreis. Die Top-Version kostet "Allure" mit 115 PS-Diesel ist ab 19.950 Euro zu haben.
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Sein Vorbild 205 erkennen wir auch bei der ungewohnten Gestaltung des neuen Cockpits. Das Lenkrad rückte leicht nach unten, damit der Fahrer alle Anzeigen über dem Lenkrad-Kranz ablesen kann. Klingt gut, gelingt aber weniger gut. Das kleine Lenkrad steht mir zu tief, verdeckt trotzdem den unteren Rand der Skalen, die in diesem Konzept zu sehr geschrumpft sind. Ein unnützes Gimmick also, das gar nicht zum erfreulich sachlichen Peugeot passt. Der Kunststoff wirkt nett, ist aber nur im Sichtfeld hinterschäumt – nur dort fasst er sich also gut an. Tiefe Seitenfenster lassen viel Licht ins Abteil, nur der Einstieg nach hinten bleibt für Grosse Gymnastik. Dünnere Vordersitzlehnen schenken etwas mehr Knieraum, aber nur, wenn die Gräten in die Ausbuchtungen der Lehnenrücken passen. Der Kofferraum bleibt bei 280 Litern – das ist okay.
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Feinschliff, der beim Marktstart im April überschminkt, dass der Peugeot kaum neue Technik bietet. Der Verkauf startet mit drei bekannten Benzinern (92 bis 156 PS) und drei Dieselmotoren (68 bis 112 PS), die alle die Grenze von 100 Gramm CO2 pro Kilometer unterbieten. Erst im Juli liefert Peugeot die wichtigste Neuheit nach: zwei Dreizylinder- Benziner, die technisch weniger aufs Gleichteileprinzip setzen als die neuen Motoren im VW Up. Die Franzosen leisten sich den Luxus unterschiedlicher Hubräume: Der kleinere Einliter hat 68 PS, der grössere 1,2-Liter (dann mit Ausgleichswelle) 82 PS. Beide müssen auf eine spritsparende Direkteinspritzung ebenso verzichten wie auf Start-Stopp-System (beides hat VW, letzteres gegen Aufpreis) und einen sechsten Gang. Der grössere Dreizylinder soll ab 2013 mit Turboaufladung 120 PS leisten und den aktuellen 1,6-Liter ersetzen. Alles Spartricks, um bei den preissensiblen Kleinwagen die an Polo und Fiesta verlorenen Kundinnen zurückzugewinnen. Den Frauen (70 Prozent Käuferanteil) war der alte 207 zu maskulin, zu gewollt kräftig geraten. Da sollte der schlanke, fettreduzierte 208 genau richtig sein.
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