• Motor: 1,6-Liter-4-Zylinder mit Turbolader
  • Leistung: 200 PS / 147 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 237 km/h
  • Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 7,5 Sekunden
  • Richtpreis: ab 44 600 Franken

Autos sind Geschmackssache. In den letzten Jahren hat Peugeot meinen Geschmack überhaupt nicht getroffen: Die riesigen Haifischmäuler, hinter denen sich Motoren mit dem Charakter von Felchenfilets verbergen, sind nicht mein Ding. Dabei sind meine Erinnerungen gar nicht schlecht: Ich besass ein schönes 504 Coupé, das zu viele technische Mängel hatte, einen schnellen 205 GTI, der mich mein Billett kostete, und einen biederen 407, den ich gratis fahren konnte. Wieso? Weil ich Ende der achtziger Jahre Pressechef beim Schlittschuh-Club Bern war und es für die SCB-Mitarbeiter einen Gratis-Peugeot gab. Einen 407. Der sah zwar neu schon alt aus. Zudem war der mausgraue Peugeot gross und farbig beschriftet: «Der SCB fährt Peugeot.» Das machte die französische Biederkeit und meine Berner Oberländer Durchschnittlichkeit wett – auf trockenem Untergrund ging ich locker als Eishockeyprofi durch.

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Gut geklaut. Mehr Schein als Sein also. Das passte sowohl zum SCB wie auch zu Peugeot, die einander seit Jahrzehnten die Treue halten: Die Berner dominierten zwar die Qualifikation, doch ein Meistertitel blieb aus; die Franzosen bauten zwar gute Autos, doch ein Meisterwerk blieb aus. Bis zu diesem Frühjahr: Da holte der SCB den Titel, und Peugeot rollte den RCZ an den Start. Und dieser bringt die Emotionen wieder zurück. Dabei liess sich der deutsche Designer der Franzosen offenbar von der ersten Generation des Audi TT inspirieren. Dazu fällt mir ein Spruch von Mundartrocker Polo Hofer ein: «Gut geklaut ist besser als schlecht komponiert.» Dem schliesse ich mich an. Der RCZ weiss mit seinen schwungvollen Rundungen und den beiden Höckern im Glasdach zu gefallen. Im Stand wirkt er eher wie eine Skulptur als ein Auto. Doch die Skulptur fährt. Gut sogar. Zwar hört das Leistungsvermögen mit 200 PS beim RCZ dort auf, wo es beim Audi TT erst richtig beginnt, doch das braucht in der heutigen Zeit kein Nachteil zu sein. Und den 4,3 Meter langen und 1,36 Meter hohen Sportler gibt es in der Topversion schon ab 44  600 Franken. Zudem genügen die 200 PS des RCZ, um mehr Fahrspass zu generieren, als es sämtliche Peugeot-Generationen zuvor zustande brachten. Der Sportler liegt satt auf der Strasse, giert nach Kurven, lockt mit dem knackigen Sechs-Gang-Getriebe und gefällt ausserdem mit seinem sportlichen Cockpit.

Fazit: Es muss nicht immer Audi sein. Wer auf Allradantrieb, Direktschaltgetriebe, noch mehr PS und vor allem auf Prestige verzichten kann, der wird mit dem Peugeot RCZ glücklich. Und spart erst noch jede Menge Geld. www.peugeot.ch/entdecken/rcz