• Motor: 3,8 Liter
  • Leistung: 385 PS / 283 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 300 km/h
  • Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 4,7 Sekunden
  • Richtpreis: 159  800 Franken

Hätte ich die nötige Kohle – und damit meine ich wirklich viel Geld –, würde ich mir fünf grossartige Autos für die Garage auf meinem Anwesen kaufen: einen Land Rover Discovery 3 (für meine vier Buben und ihre Spielsachen), einen Morgan Aeromax und einen Morgan Aero 8 (für die Seele), einen BMW 730d (für den Geschäftsalltag) sowie einen Porsche 911 Carrera S Cabriolet (in Weiss).

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Glücklicherweise bin ich auch ohne die prunkvollen Autos sehr zufrieden. Und den neuen 911 Carrera S Cabriolet konnte ich wenigstens für ein Wochenende mein Eigen nennen. Rein zufällig wollte ich in diesen Tagen einen Freund in Deutschland besuchen. Eine hervorragende Gelegenheit, den überarbeiteten Carrera S genauer anzuschauen. Mit der neuen Doppelkupplung schaltet der 3,8-Liter-Motor schneller, als Lucky Lukes Schatten schiessen kann. Das neue PDK-Getriebe ist eine wahre Meisterleistung. Die Schaltvorgänge spürt man kaum, und der Kraftfluss bleibt übergangslos erhalten. Damit läuft der 385 PS starke Motor sehr kultiviert und ohne die teilweise bemühende Brachialität des Turbo. Der 911er wurde zudem mit einer neuen elektronischen Steuerung ausgestattet.

Mass aller Dinge. Die ganze Zunft der Autojournalisten wird anerkennen: Der 911er ist der Inbegriff von Stabilität. Das Design ist zeitlos. Was will man an einer Audemars Piguet Royal Oak oder einem Charles Eames Lounge Chair schon ändern? Nur echte 911er-Fetischisten mögen vielleicht erkennen, dass die Aussenspiegel vergrössert und die Rücklichter mit LED-Leuchten ausgestattet wurden. Und für den Innenraum sind nun auch belüftete Ledersitze (Aufpreis 1853 Franken) erhältlich. Meiner Meinung nach ein absolutes Muss für alle Autos im Oberklassen- und Luxussegment.

Der Porsche 911 ist seit Jahrzehnten für viele das Mass aller Dinge in Sachen Sportwagen. Nicht zuletzt verdient er dieses Lob, weil er alltagstauglich ist. Ob am Golfplatz oder bei der VR-Sitzung, mit einem 911er sorgt man, und immer öfter auch frau, für einen adäquaten Auftritt. Das einzige Problem der letzten Jahre war, dass in Zürich, Zug oder Genf in der Hochkonjunktur bald jeder 30-jährige Schnösel im 911er vorfuhr. Im Bankenviertel bezeichnete man den 911er schon als «Commodity». Dieses Phänomen wird die Finanzkrise wieder ins rechte Licht rücken. Manch ein Banker wird sich, nachdem sich das Portefeuille in Luft aufgelöst hat, wenigstens an seinem Porsche freuen. Dessen Restwerte sind für diese Klasse nämlich auf der wertzerfallresistenten Seite. «You can really kick the tyres.»

Fazit: Die Fähigkeiten und das Fahrverhalten des 911ers sind mittlerweile bestens bekannt. Es ist eine leichte Raserei, die der neue 911er verströmt, sozusagen die unendliche Leichtigkeit des Seins bei Tempo 200. www.porsche.com