Die Nockalmstrasse in Kärnten, Österreich. 52 Kehren auf 35 Kilometern, und Walter Röhrl steuert jede einzelne von ihnen an, als ginge es noch mal um die Rallye-Weltmeisterschaft. "Da, schau dir den Vorderwagen an", ruft der zweifache Weltmeister, "der packt zu, nimmt den Scheitelpunkt ins Visier und bleibt kleben, kleben, kleben. Das Untersteuern ist weg!" Sein Beifahrer, der Autor dieses Textes, lächelt, nickt und verkrampft nur mehr ganz leicht beim nächsten Oh-mein-Gott-Walter-Anflug auf eine schnelle Links-Rechts-Kombination. Wir sind mit dem neuen Elfer unterwegs, Generation 991.
Überblick: Alle News und Tests zum Porsche 911
Auf den ersten Blick, speziell von vorn, sieht er seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich. Dabei wurde der Elfer in seiner über 45-jährigen Geschichte selten so grundlegend erneuert wie dieses Mal. Alles bleibt anders. Unser Erprobungsfahrzeug ist ein Christbaum mit Lametta-Ausstattung: volles Programm mit Keramikbremsen, dynamischer Drehmomentverteilung "Porsche Torque Vectoring Plus" mit voll variabler Differenzialsperre, aktivem Dämpfersystem, 20-Zoll-Rädern, dem Sport-Chrono-Plus-Paket und als Weltpremiere dem dynamischen Wankausgleich PDCC (Porsche Dynamic Chassis Control) mit geregelten Stabilisatoren für kleinere Wankwinkel, also weniger Seitenneigung. Nur mehr Geschichte ist dagegen die lieb gewonnene Handbremse. Sie wird durch eine elektrische Parkbremse mit Taster vor dem linken Knie ersetzt. Porsche sagt zu diesem Feuerwerk an technischen Optionen: Keines dieser Extras ist ein Muss, denn der neue 911 liegt schon als nackter Grundvogel satt und sicher.
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Beinahe eine Glaubensfrage ist die anfangs kontrovers diskutierte elektromechanische Servolenkung, die weniger wiegt und 0,1 Liter weniger verbraucht als ihr hydraulisch angetriebenes Gegenstück. Ob das reicht, um die Skepsis der an minimale hydraulische Lenkunterstützung gewohnten Elfer-Fahrer zu überwinden? Ältere Porsche-Fahrer erinnern sich noch an das Wehklagen der sogenannten Gusseisernen, als mit der Generation 964 Servolenkung und ABS eingeführt wurden. Walter Röhrl, der in den Tauern jeden zweiten Steinpilz namentlich kennt, führt uns durch verschwiegene Seitentäler, über kaum bekannte Pässe und in verwunschene Stichstrassen. Auf dem Papier ist der 400 PS starke neue 911 nur einen Wimpernschlag schneller und spritziger als der 997 mit 385 PS, doch im richtigen Leben trennt eine kleine Welt die beiden.
Weitere Details zum neuen Porsche 911 gibt es in der Bildergalerie (beide Links gehen zu autobild.de). Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten sowie einem Überblick über die Geschichte des Elfers lesen Sie in AUTO BILD 36/2011 – seit Freitag, 9. September, im Handel.
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