An guten Tagen und mit Sonnenbrille sähe ich ein bisschen wie Bruce Willis aus, heisst es. Vielleicht nicht wie Bruce Willis in der Form seines Lebens, aber egal. Darum habe ich in L.A. auch schon seine Autogrammkarten unterschrieben. Und es fühlte sich gut an, von asiatischen Kinofans als unzerstörbarer Polizist John McClane aus ... bewundert zu werden. Wie hiess der Film doch gleich?

Egal. Jetzt lebe ich in London. In der britischen Metropole nennt man Polizisten auch Bobbies, und eine Verfolgungsjagd würde ich mir wegen des Linksverkehrs nicht zutrauen. Also gehe ich zu Fuss, fahre Taxi oder habe mich auch schon auf ein «Boris Bike» gesetzt. Das sind jene blauen Fahrräder, die hier dank Bürgermeister Boris Johnson an jeder Ecke stehen. Allerdings würde auf diesem Bike (eine Art Damenvelo) auch der wahre Bruce seinen Sexappeal verlieren. Ich erst recht.

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Anti-Diebstahl-Label

Aus diesem Grund habe ich mir ein eigenes, cooles Velo bestellt: das neue Porsche Bike. Laut den Stuttgartern «der ideale Begleiter im Grossstadtdschungel». Warum das? Weil es leicht ist, über einen Zahnriemen statt eine Kette verfügt, acht Gänge auch für den Aufstieg von Camden auf den Primrose Hill reichen und vor allem weil sich unter dem Lack des Bikes ein Anti-Diebstahl-Label befindet.

Wie es sich fährt? Wie ein Velo: Ich bete, wenn ich abbiegen muss. Ich schwitze, wenn ich den Boris Bikes Paroli bieten will – und komme trotzdem nicht richtig voran. Vielleicht sollten Autojournalisten einfach nicht Velo fahren? Ich gebe nicht auf, fahre atemlos ins West End und zurück. Dann fällt mir plötzlich der Name des Hollywood-Klassikers mit Bruce Willis wieder ein: «Stirb langsam» – das passt.

Aufbau: Rahmen aus 7005-Hydroforming-Aluminium, Antrieb: verschleissarmer Zahnriemen, Schaltung: Acht-Gang-Nabenschaltung von Shimano, Bremsen: hydraulische Scheibenbremsen, Preis: 3627 Franken.