• Motor: 4,8-Liter-V8 mit Turbolader
  • Leistung: 500 PS / 368 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 278 km/h
  • Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 4,7 Sekunden
  • Richtpreis: ab 171  000 Franken

Porsche-Fahrer haben es nicht leicht: In den achtziger Jahren wurden sie zwar auf der Autobahn von neidischen GTI-Fahrern angepöbelt, doch vor der Bar waren sie die Nummer eins. Und heute? Ein 911er fällt in Zürich so auf wie Nati-Captain Alex Frei im WM-Spiel gegen Chile – überhaupt nicht. Die Stuttgarter haben zur Jahrtausendwende die Zeichen der Zeit erkannt und ihre Modellpalette vergrössert: Neben den Sportwagen sorgt das SUV Cayenne seit 2002 für Schlagzeilen, und seit einem Jahr ist das Porsche-Logo auch in der familienfreundlichen Verpackung des Panamera unterwegs. Der Cayenne: Was Porsche-Puristen einst als «das Ende der Marke» bezeichneten, hat sich genau zum Gegenteil entwickelt. «Der Cayenne hat uns die Türe zu neuen Märkten geöffnet», freut man sich in Stuttgart. In den ersten Jahren boomte das SUV weltweit und wurde in der Schweiz zum Statussymbol für die erfolgreichen Frauen der Goldküste und des Bündnerlandes. 2006 wurden bei uns 477 Cayenne verkauft, mehrheitlich Turbos.

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Radikale Diät. 2007 war damit Schluss. Zwar rollte der XXL-Porsche frisch geliftet und sparsamer auf die Strasse, doch die Zahlen gingen in den Keller: 2007 wurden 134 Cayenne verkauft, 2009 noch 66. Diese Zahl passt, denn seit die Grünen die SUV verteufeln, hat sich der Cayenne Turbo zum «Antichrist» entwickelt. Während ein Range Rover wegen seiner Tradition geduldet wird, hat der Cayenne den Ruf eines Klimakillers. Das will Porsche jetzt mit der zweiten Cayenne-Generation ändern: «Angeführt vom S Hybrid, fahren alle neuen Modelle in ihren Klassen als Vorbilder in Sachen Effizienz und Fahrleistungen vorneweg», verspricht man. Im Vergleich mit den Vorgängern sinkt der Verbrauch um bis zu 23 Prozent, am meisten beim Turbo. Trotz 500 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 278 Kilometern pro Stunde soll der Verbrauch auf 100 Kilometer um 3,4 auf 11,5 Liter sinken. Dafür verantwortlich ist einerseits die Diät, die rund 200 Kilogramm weggezaubert hat, andererseits die neue Acht-Gang-Automatik. Und an der roten Ampel dreht das Start-Stopp-System auch dem Turbo den Saft ab. In diesem Moment hat man fast das Gefühl, sich ökologisch korrekt zu verhalten, auch wenn der neue Cayenne sogar noch imposanter auf der Strasse steht als der alte.

Fazit: Mehr Spass, mehr Qualität, weniger Verbrauch. Was will man mehr? Nichts. Eher weniger, denn das aus dem Panamera adaptierte Cockpit ist ein Minuspunkt. Wer die vielen Knöpfe verstehen will, muss das Handbuch auswendig lernen. www.porsche.com/cayenne-turbo