- Motor: 3-Liter-V6 und Elektromotor
- Leistung (kombiniert): 380 PS / 279 kW
- Höchstgeschwindigkeit: 270 km/h
- Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 6 Sekunden
- Verbrauch: 7,1 Liter (Werksangabe)
- Richtpreis: ab 164 500 Franken
«Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?» Dieses Zitat würde sich gut im CV des ersten Bundeskanzlers der Bundesrepublik Deutschland machen. Und es würde auch hervorragend zur Marke Porsche passen. Wieso? Weil die Zuffenhausener einst schwörten, nur Sportwagen zu bauen und nie einen Dieselmotor zu verwenden. Geschweige denn einen Hybridantrieb.
Doch die Zeiten ändern sich: Vor bald zehn Jahren brachte Porsche den Sport-SUV Cayenne an den Start, vor zwei Jahren den Gran Turismo Panamera – und beide Modelle gibt es in sparsamer Dieselmotorisierung und nun auch mit einem modernen Hybridantrieb. Was von den Porsche-Puristen lange verteufelt wurde, glorifiziert heute die Absatzzahlen der Marke.
So hat der bullige Cayenne seine sportlichen Geschwister längst abgehängt. Allerdings auch den Panamera: Der viertürige Porsche wurde zwar vom Markt überraschend gut aufgenommen, aber mittlerweile scheint die Euphorie zu verebben. So verkaufte die Porsche Schweiz AG im ersten Halbjahr zwar deutlich mehr Autos als 2010, doch der Panamera spielt bei diesem Hoch nur die dritte Geige. Klarer Leader war der Cayenne mit 491 vor dem 911er mit 376 und dem Panamera mit 188 verkauften Fahrzeugen.
Das soll sich mit dem Panamera S Hybrid nun ändern. Denn die Stuttgarter versprechen nicht weniger als den «sparsamsten Porsche aller Zeiten». Kein leeres Versprechen: Bei meiner zehn Tage dauernden Liaison mit dem S Hybrid habe ich im besten Fall einen Durchschnittsverbrauch von 7,1 Litern geschafft. Allerdings nur dank extrem defensivem Fahren und voller Konzentration auf alle Sparmöglichkeiten. Doch will ich zu diesem Zweck einen Porsche? Immerhin: Auch bei sportlicher Fahrt blieb der Verbrauch unter der 10-Liter-Marke stehen. Knapp. Genau 9,9 Liter verbrannte der Benziner im Schnitt auf 100 Kilometer. Nicht schlecht, wenn man bedenkt, dass die vom Cayenne her bekannte Kombination aus V6-Benziner mit Kompressor und E-Motor gemeinsam 380 PS zur Verfügung stellt.
Fazit: Eine hübsche Spielerei und gut fürs Image ist der Panamera S Hybrid allemal. Doch wer wirklich sparen will, nimmt den Panamera Diesel. Der ist noch sparsamer und kostet 39 600 Franken weniger. Damit kann man sich einen schönen Cityflitzer leisten.