Bis März 2016 ist in den Räumen des «Au Premier» im Hauptbahnhof Zürich eine vom Zürcher Galeristen Christophe Guye kuratierte Einzelausstellung des japanischen Künstlers Yoshinori Mizutani zu sehen. Der 28-Jährige hat 2012 das Tokyo College of Photography abgeschlossen und zwischenzeitlich zahlreiche renommierte Auszeichnungen gewonnen.

Seine rasche Akzeptanz als Fotograf gilt in Asien bereits als Phänomen; nun stellt er erstmals in grösserem Stil in der Schweiz aus. Mit der Werkserie «Tokyo Parrots» dokumentiert der Künstler seine Faszination für die in Schwärmen auftretenden Wellensittiche, die vor Jahrzehnten als Haustiere aus Indien nach Japan gebracht wurden und nun als verwilderte Nachkommen der entflohenen Exemplare Himmel und Bäume bevölkern.

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«Moonlight» und «Yusurika»

Daneben sind Werke aus zwei weiteren, kürzlich entstandenen Serien ausgestellt. Bei «Moonlight» (2014) verwendete Mizutani Blitzlicht und gleichzeitig lange Belichtungszeiten und fotografierte so die Kiefern in seiner Nachbarschaft um Mitternacht, wenn die Bäume in der Dunkelheit kaum sichtbar sind. Für die Werkserie «Yusurika» (2015) fotografierte Mizutani die im Sommer an Binnengewässern und Teichen auftretenden Mücken, die das Blitzlicht reflektieren und so zu vielen kleinen Lichtbällen werden und sich in feenhafte, fantastische Gebilde verwandeln.

Mizutanis Arbeiten vermischen traditionelle japanische Fotografie und Strassenfotografie mit westlicher konzeptualer Fotografie. Sie zeugen von einem angeborenen Verständnis dafür, wie Formen, Farben, Texturen und Tiefen auf Bildflächen zu übersetzen sind. Die in Japan gedruckten und mit Lindenholz gerahmten Prints haben eine limitierte Auflage von drei bis fünf Exemplaren. (ba)