Das grosse Warten auf die grossen Pläne: Roland Chlapowski steht vor folgenschweren Entscheiden.

Roland Chlapowski, neuer Chef der Rentenanstalt, gilt als Zahlenmensch. Der in der Westschweiz aufgewachsene Belgier hat an der ETH Bauingenieur studiert und sich danach an der Elite-Uni Insead in Fontainebleau den MBA-Titel geholt. Chlapowskis Karriere startete Anfang der Achtzigerjahre bei der Unternehmensberatung McKinsey. 1987 wechselte er ins Versicherungsgeschäft, zu der Elvia Leben in Genf. Als die deutsche Allianz den Schweizer Versicherer schluckte, wurde Chlapowski, damals Generaldirektor und Mitglied der Elvia-Gruppenleitung, abserviert. Manfred Zobl holte den geschassten Versicherungsmanager 1995 als Chef der La Suisse Versicherungen in Lausanne zur Rentenanstalt, wo er für zweieinhalb Jahre den Konzernbereich Schweiz leitete. Als neuer CEO soll er nun das grosse Zahlenmanöver vorführen: Kosten sparen und Ertragskraft steigern heisst das Ziel, Strategie überdenken der erste Schritt dorthin. Weil die grossen Pläne fehlen, werden zunächst einmal Jobs gestrichen: 800 werden abgebaut. Wird Chlapowski die Rentenanstalt für einen Verkauf fit trimmen? Der 51-Jährige hält sich mit Kommentaren zur Zukunft zurück. Das ist auch sonst seine Art: Zwar taucht er an Sponsoringanlässen der Rentenanstalt auf. Doch tut er dies nur, wenn nötig. Seine freie Zeit verbringt der Zürcher Wochenaufenthalter am liebsten in der Westschweiz, wo seine Frau und seine drei Kinder leben.
 

Partner-Inhalte