Bereits zum achten Mal unterstützt Axa Art 2011 The European Art Fine Fair (Tefaf) als Hauptsponsor. Auch in diesem Jahr wird der Kunstversicherer gemeinsam mit Experten einen themenbezogenen Messeauftritt zusammenstellen. Wie schon im vergangenen Jahr ist ein eigener Teil der Messe - Tefaf Paper - dem Bereich Arbeiten auf Papier gewidmet. Hier werden wichtige Drucke, Zeichnungen und Fotografien gezeigt, die kulturelle und soziale Meilensteine unserer Geschichte dokumentieren. Unter dem Titel «Walk on Water» werden Besucher der Axa Art Lounge dazu eingeladen, «über Wasser zu gehen» - und zu erleben, was die teilweise verheerenden Einflüsse von Nässe, Schimmel und Luftfeuchtigkeit bei Werken auf Papier sowie Fotografien anrichten können.

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Neues Forschungsprojekt

Schäden bei Fotografien stehen auch im Zentrum eines neuen Forschungsprojekts. Zusammen mit dem Centre de Recherche sur la Conservation des Collections (CRCC) führt Axa Art derzeit ein neues Gemeinschaftsprojekt durch. Das CRCC hat einen Axa Art Research Grant erhalten, um präventive Massnahmen zum Erhalt von Fotografie zu untersuchen und eine verbesserte Methode zu entwickeln, um den Einfluss von Licht auf empfindliche Papierarbeiten wie Fotografien, Drucke, Zeichnungen und Aquarelle zu messen. Dr. Ulrich Guntram, CEO der internationalen Axa Art Gruppe, will mit diesem Projekt Sammlern und Institutionen innovative Möglichkeiten bieten, ihre Werke vor Beschädigungen zu schützen und ihren Wert zu bewahren (siehe Kasten). Mit Hilfe von Newslettern, welche vereinfachte und leicht umsetzbare Empfehlungen zum optimalen Umgang mit Fotografie enthalten, will man insbesondere Privatpersonen auf elementare Vorsorgemassnahmen aufmerksam machen, die für die Konservierung von Fotografie essentiell sind.

Kampf der Luftfeuchtigkeit

Fotoabzüge bestehen aus Materialien wie Gelatine und Papier, die schnell mit Wasser reagieren. Wenn die Luft feucht wird, absorbieren sie die Feuchtigkeit und der Prozess des Verfalls wird beschleunigt: Silberhaltige Bilder beginnen zu oxidieren und sich zu verfärben; Farbdrucke verblassen schneller und vor allem an den Seitenrändern erscheinen Verfärbungen. Durch ein Aufweichen der Gelatine können Fotografien leichter an anderen Dingen kleben bleiben - zum Beispiel an einem anderen Foto. Wenn die Luftfeuchtigkeit sehr hoch wird, können auch biologische Veränderungen wie Schimmel dazukommen. Aber auch eine überaus trockene Atmosphäre kann Konsequenzen für die mechanischen Beschaffenheiten der Fotografien haben: Gelatineschichten können austrocknen, sich zusammenziehen und Deformationen erzeugen; Fotografien können sich einrollen, verhärten und unter falscher Behandlung brechen.

Um den Grad der Feuchtigkeit in der Luft zu ermitteln, muss der Index der relativen Luftfeuchte (RH) ermittelt werden. Für eine angemessene Konservierung von Fotoabzügen sollte die relative Luftfeuchte bei ungefähr 40 Prozent liegen (30 Prozent Minimum und 50 Prozent Maximum). Luftfeuchtigkeit wird häufig mit einem Hygrometer gemessen. Diese Messungen sind wichtig, da der menschliche Körper nicht besonders sensibel auf Luftfeuchtigkeit und ihre Veränderungen reagiert. Ohne Messgerät ist es deshalb sehr schwierig, die Luftfeuchtigkeit in einem Raum zu bestimmen.

Auch das Heizen in geschlossenen Räumen hat einen grossen Einfluss auf die relative Luftfeuchtigkeit. Wenn man davon ausgeht, dass die empfohlenen Bedingungen eine eher trockene Luft verlangen, sollte die Luft in regelmässigen Abständen entfeuchtet werden. Dies gilt vor allem für tiefer gelegene Orte wie zum Beispiel Kellerräume, an denen die Temperatur das ganze Jahr über eher kühl ist und wo dementsprechend eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht.

Schimmel und Überflutung

Schimmelsporen kommen in der Luft in grosser Zahl vor und setzen sich auf Oberflächen von Fotografien ab. Wenn die Luftfeuchtigkeit hoch ist - also über 65 Prozent -, beginnen die Sporen zu keimen. Die Entwicklung des Schimmels zehrt von der Gelatine und manchmal von Papier. Wenn man Schimmelbefall bemerkt (flauschige Ablagerungen können ein Hinweis darauf sein), muss umgehend gehandelt werden: Das betroffene Foto sollte in einer trockenen und gut belüfteten Umgebung platziert werden, um den Befall zu reduzieren und die Übertragung auf andere Fotos zu vermeiden. Ein Fachmann kann in einigen Fällen die Schimmelrückstände reduzieren oder eliminieren.

Bei einer Überschwemmung werden Fotografien sehr schnell beschädigt. Sie quellen auf, deformieren, werden brüchig und die Farben beginnen auszulaufen. Bei längerem direktem Kontakt mit Wasser löst sich die Gelatineschicht auf. Fotografien sollten deshalb so schnell wie möglich aus dem Wasser geholt werden. Wenn sie durch das Wasser beschmutzt wurden, müssen sie unter kaltem, klarem Wasser abgewaschen und danach komplett getrocknet werden, um eine Schimmelbildung zu verhindern. Die einzelnen Fotos sollten flach - mit der bedruckten Oberfläche nach oben - auf Papierblätter gelegt und das überschüssige Wasser mit einem Löschblatt von der Oberfläche entfernt werden. Die Umgebung muss dabei gut durchlüftet und staubfrei sein. Ist es nicht möglich, alle Abzüge innert 48 Stunden so zu behandeln, sollten sie - falls notwendig - abgewaschen und so schnell wie möglich eingefroren werden: Nachdem das überschüssige Wasser entfernt worden ist, sollte man die Abzüge in einen Kunststoffbeutel stecken und in einen Gefrierschrank legen oder zu einem professionellen Gefriercenter bringen. Später können die Blöcke aus dem Gefrierschrank geholt, bei Raumtemperatur aufgetaut, separiert und luftgetrocknet werden.

 

 

AXA ART RESEARCH GRANT