Hohn und Spott erntet Googles Chef Larry Page, seit er 2011 das soziale Netzwerk Google+ gegen Marktführer Facebook lancierte. Es sei ein Schnellschuss, monierten sogar Konzernmanager, wichtige Programmschnittstellen fehlten. Nun klagen Nutzer, die neu designte Website glänze vor allem mit zu viel Weissraum. Wer Google+ abschreibt, liegt wohl dennoch falsch. Das Interesse steigt – besonders bei Jüngeren. Das Netz punktet auch in der Schweiz.

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Unter den Eidgenossen findet Google Freunde. Nach einer Studie der Boston Consulting Group (BCG), die BILANZ exklusiv vorliegt, nutzen 28 Prozent der Schweizer regelmässig das soziale Netz des Suchmaschinenkonzerns – mehr als sonst in Europa. Facebook liegt mit 78 Prozent noch weit davor, doch hinter dem, was es sonst europaweit schafft.

Vor allem Jugendliche klinken sich bei Facebook aus, stellen Experten weltweit fest. Sie gelten als wichtigste Zielgruppe, denn sie setzen die Trends im Netz. «Wer sich jetzt als der grösste Anbieter rühmen kann, muss es nicht lange bleiben. Gerade Social Networks werden stark von Modetrends bestimmt», warnt BCG-Berater Adrian Hofer.

Ob Google+ modisch genug wird? Noch muss das Netz viel aufholen: Immerhin besuchen 35 Prozent der Schweizer Facebook mehr als einmal pro Tag. Da bleibt Google Raum zum Wachsen, während die hohe Nutzerzahl Facebook bremst. Kämen keine neuen Kunden dazu, falle ein Wachstumsmotor aus, sagt Hofer. KG