Die Galerie Monica De Cardenas hat neue Räume in Lugano eröffnet und zeigt dort Malerei von Silvia Gertsch und Xerxes Ach. Bisher in Milano und in Zuoz präsent, werden künftig zweimal jährlich auch in Lugano Ausstellungen stattfinden. Die Bilder von Silvia Gertsch schildern Momente der Realität in der Technik der Hinterglasmalerei. Die Bilder von Xerxes Ach sind abstrakt, mit Ei-Tempera auf Baumwolle gemalt und bestehen aus Schichten monochromer Farben.

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Beide Künstler zeichnen sich durch eine bedingungslose Leidenschaft für die Malerei und grossen Perfektionismus aus, und für beide Künstler sind die Farben Träger von Energie. Sie müssen vor allem Licht übertragen, denn dieses ist der wahre Hauptakteur ihrer Arbeiten. Von den monochromen Leinwänden von Xerxes Ach strahlen Farbe und Licht über den Bildträger hinaus. In den Bildern von Silvia Gertsch verklärt das Licht die Figuren und verleiht ihnen eine fast transzendente Dimension (bis 28.6.2014).

«Sam Francis, The Last Works» ist derzeit in der Zürcher Galerie von Vertes zu sehen. 20 Gemälde illustrieren die Lebenslust und den unaufhaltsamen Schaffensdrang von Sam Francis (1923–1994). Mitte des 20. Jahrhunderts versuchte sich der kalifornische Künstler von der gegenständlichen Malerei zu befreien. Mit der Bilderreihe «The Last Works» schaut er zurück: Die Rasterstrukturen, die biomorphen, blauen Zellen aus seiner «Blue Balls»-Serie, die Drippings, Spiralen, Verwirbelungen und «Fresh Air»-Bilder werden in all ihrer Kraft und Schönheit ein letztes Mal dargestellt. Daneben sind Werke aus den 1980er- und 1990er-Jahren zu sehen. Die puren, hoch pigmentierten Farbexplosionen erzeugen eine Art dynamische Melodie. Die irrationale Spontaneität und das perfekte Chaos, das nach Sam Francis die einzige Perfektion ist, sprühen vor Farbkraft und kennzeichnen ihn als Brückenbauer zwischen der östlichen und westlichen Kunsttradition (bis 18.7.2014).

Wegweisender Zeitgenosse

Jürgen Partenheimer (geb. 1947) gehört mit seiner Interpretation der Abstraktion, die er als «metaphysischen Realismus» bezeichnet, zu den wegweisenden zeitgenössischen Künstlern. Seine Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen verbinden minimalistisches Formenvokabular mit lyrischem Inhalt. Ungegenständliches wird zur Andeutung von Organischem, Pflanzlichem, manchmal auch Architektonischem, um sich jedoch sogleich der Begrifflichkeit wieder zu entziehen. Die Werke eröffnen individuelle Denk- und Imaginationsräume, wobei die Formen und Linien eine unprätentiöse, zeichenhafte Selbstverständlichkeit ausstrahlen. Mit der Pinakothek der Moderne, München, den Deichtorhallen Hamburg, dem Gemeentemuseum Den Haag und der Contemporary Art Gallery, Vancouver, zeigen 2014 gleich vier bedeutende Institutionen Ausstellungen zu dem Münchner Künstler. Bei Häusler Contemporary in Zürich sind derzeit unter dem Titel «Das Archiv» Arbeiten Partenheimers aus den vergangenen fünf Jahren ausgestellt (bis16.8.2014).

Widmertheodoridis eröffnet seine neuen Galerieräume in Eschlikon mit 16 Künstlern. «Aus gutem Stoff» bildet den Auftakt zu einer Trilogie, die Werner Widmer und Jordanis Theodoridis kuratiert haben und die sich um die Begriffe Stofflichkeit, Argument und Herkunft dreht. «Aus gutem Stoff» greift einerseits die Stofflichkeit des gewählten Materials auf und verweist anderseits auf die metaphorische Mehrdeutigkeit des Begriffes. Als eines der ältesten zivilisatorischen Produkte besitzt Stoff eine lange Geschichte. Als Malgrund wurde die Leinwand erst im Mittelalter entdeckt und blieb bis in die Gegenwart das bevorzugte Material. Lange galt: Malerei auf Leinwand ist Kunst, alle anderen Techniken wie Sticken oder Häkeln sind Kunsthandwerk. Erst in den letzten Jahrzehnten wurde der Kunstbegriff durch das Interesse an neuen, ungewohnten Materialien erweitert. So erfreut sich textiler Werkstoff in der internationalen Gegenwartskunst einer breiten Verwendung und Akzeptanz (bis 19.7.2014).