Beim weltgrössten Zementkonzern LafargeHolcim geht eine Ära zu Ende: Der langjährige Holcim-Chef und grösste Aktionär Thomas Schmidheiny zieht sich mit der nächsten Generalversammlung am 8. Mai aus dem Verwaltungsrat zurück, wie die Firma am Mittwoch mitteilte.

An der Strategie des Unternehmens ändere das nichts, sagte ein Sprecher von Schmidheiny. Ebenso wolle er an seinem Aktienanteil von 11,4 Prozent unverändert festhalten. Schmidheiny ist der grösste Eigentümer des aus der Schweizer Holcim und der französischen Lafarge fusionierten Konzerns.

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Rücktritt aus Altergründen

Der Rücktritt erfolge aus Altersgründen, sagte der Sprecher des 72-jährigen ehemaligen Firmenlenkers. «Nach 40 Jahren in wichtigen Rollen hat er entschieden, dass die Zeit gekommen ist, zurückzutreten. Etwas anderes steckt nicht dahinter.» Schmidheiny soll künftig Ehrenpräsident des Konzerns werden.

Er zählt zu den bekanntesten Unternehmerpersönlichkeiten der Schweiz. Als Urenkel eines der beiden Firmengründer stand er Jahrzehnte lang an der Spitze von Holcim, wo er auch den Verwaltungsrat leitete. Später war er einer der Wegbereiter der Fusion von Holcim und Lafarge.

Neben ihm tritt auch der langjährige Lafarge-Chef Bertrand Collomb ab - ebenfalls aus Altersgründen. Damit sinkt die Zahl der Mitglieder im Verwaltungsrat auf zehn von zuvor zwölf.

Kapitän tritt ab

Die Analysten der Zürcher Kantonalbank sprachen vom «Rücktritt der beiden renommierten Zementkapitäne». Die Interessen von Schmidheiny würden künftig durch einen Vertreter seiner Familien-Beteiligungsfirma gewahrt. An der Börse gab die LafargeHolcim-Aktie 0,7 Prozent nach – ebenso wie der Gesamtmarkt.

(reuters/ccr)