Seine Fotos sind mit Vorliebe provokativ, die Frauen auf seinen Bildern oft aufreizend, manchmal etwas entrückt und nicht selten wie gemalt. Miles Aldridge, 1964 in London geboren, hat zunächst am Central St Martins Illustration studiert und kurzzeitig Musikvideos realisiert, bevor er sich Mitte der 1990er-Jahre einen Namen als Modefotograf für namhafte Magazine gemacht hat. Heute wird sein Werk in Galerien und Museen ausgestellt. Mit «The Age of Pleasure» zeigt die Christophe Guye Galerie bis zum 24. Mai seine bislang erste Einzelausstellung in der Schweiz – eine umfassende Anzahl von Arbeiten, die in den letzten zehn Jahren seiner Karriere entstanden sind, darunter zahlreiche, die bislang noch nie ausgestellt waren.

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Aldridges Fotografien zeichnen sich durch sinnliche, starke Farben sowie einen ganz eigenen Mix aus Sexualität, Lieblichkeit und Humor aus. Glamouröse, attraktive Frauen dominieren als Motive. Doch die Technicolor-Traumwelt der äusserlich scheinbar perfekten Gestalten täuscht: Ihnen gemeinsam ist ein leerer Ausdruck, und all der Glamour vermag es nicht, über ihre Verwirrung und Neurosen hinwegzutäuschen. Aldridge liess sich bei seinen Arbeiten nie von den Anforderungen der Modewelt einschränken, sondern arbeitet eher wie ein Autorenfilmemacher – sein Blick auf die Welt ist weit und tiefgründig. Beeinflusst wurde er von Regisseuren wie David Lynch und Federico Fellini. Die stilvolle Eleganz erinnert an Richard Avedon. Jedes Bild ist akribisch konstruiert. Nicht selten beginnt es mit einer gezeichneten Geschichte, sodass das Ergebnis oftmals zwischen Kino und Fotografie liegt. (ba)

Christophe Guye Galerie, Zürich; bis 24.5.2014