Der künftige US-Präsident Donald Trump will sich nach Angaben seines Teams bei Regulierungsfragen von Starinvestor Carl Icahn beraten lassen. Icahn werde aber nicht offiziell Regierungsmitarbeiter und werde nicht bezahlt, sagte ein Trump-Sprecher am Mittwoch.

Icahn soll Trump persönlich beraten und keinen offiziellen Regierungsjob bekommen, so dass er seine bisherigen Geschäfte weiterführen kann.

 

Der zukünftige US-Präsident erklärte Icahn sei einer «der grossartigsten Geschäftsmänner der Welt». Er sei ein exzellenter Verhandler und verfüge über die Fähigkeit, die Entwicklungen in der Finanz- und Wirtschaftswelt vorherzusagen. «Seine Hilfe dabei, die strangulierenden Regulierungen in unserem Land anzugehen, wird von unschätzbarem Wert sein.»

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80-Jähriger als aggressiver Investor bekannt

Mit der Personalentscheidung würde Trump ein weiteres steinreiches Mitglied der Finanzelite um sich scharen, gegen die er im Wahlkampf gewettert hatte. Die wichtigen Posten des Finanz- und Wirtschaftsministers wurden bereits mit den Milliardären und Ex-Investmentbankern Steven Mnuchin und Wilbur Ross besetzt.

Icahn hat sich als Hedgefondsmanager über Jahrzehnte einen Namen in der Finanzbranche gemacht. Der 80-Jährige ist als aggressiver Investor bekannt, der sich bei Konzernen einkauft und dann in geschäftliche Belange einmischt.

«Exzessive Regulierung» unter Obama

Der «Managerschreck» machte bereits bei Grossunternehmen wie Apple oder Ebay Druck, unter anderem, damit diese ihre Firmenkassen weiter für Aktionäre öffnen.

Icahn beklagte eine Flut neuer Regulierungen für die Wirtschaft, die unter dem scheidenden US-Präsidenten Barack Obama erlassen worden seien. «Es ist Zeit, der exzessiven Regulierung ein Ende zu setzen und unsere Unternehmer das tun zu lassen, was sie am besten können: Jobs schaffen», sagte er.

Alte Geschäftsfreunde

Trump und Icahn sind alte Geschäftsfreunde. So übernahm Icahn etwa das aus Trumps insolventem Glückspiel-Imperium stammende Kasino Trump Taj Mahal, das im Oktober nach andauernden Konflikten mit der Gewerkschaft den Geschäftsbetrieb aufgab.

Nach Trumps Wahl setzen viele darauf, dass der 70-jährige Immobilien-Milliardär die Wirtschaft unter anderem mit einer Deregulierungswelle in Schwung bringen will.

Suche nach Chef der Börsenaufsicht

Das «Wall Street Journal» schrieb am Mittwoch unter Berufung auf eingeweihte Kreise Icahn solle Trump in Regulierungsfragen helfen. Der Wall-Street-Veteran sei bereits an der Suche des neuen Chefs der Börsenaufsicht beteiligt und habe sich bei der Auswahl für die Leitung der Umweltbehörde EPA eingebracht.