• Motor: 3,0 Liter, 6 Zylinder
  • Leistung: 285 PS / 210 kW
  • Höchstgeschwindigkeit: 210 km/h
  • Beschleunigung: von 0 auf 100 km/h in 7,5 Sekunden
  • Richtpreis: 69  600 Franken

Die Worte sind erhaben: «Wenn Menschen zusammenkommen, wird Energie frei. Energie, Grenzen zu überschreiten und Herkömmliches in Frage zu stellen. Energie, um die Schönheit von Kontrasten zu erforschen. Energie, um sich mit Freunden zu entspannen. Verwirklichen Sie dies im neuen XC60 – Schweden-Energie pur, kreiert mit Liebe und Leidenschaft von Volvo.»

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Heja! Wer sich seit Jahren mit den Versprechungen der Autoindustrie befasst, ist zwar an einiges gewöhnt. Doch mit diesem Entrée in den Prospekt des XC60 schiesst Volvo den Elch ab. Das liest sich, als ob die Schweden unseren Kartenleger und Seelsorger der Nation, Mike Shiva, als Texter verpflichtet hätten – für 4.50 Franken pro Minute.

Dabei hat der XC60 diesen Aufwand überhaupt nicht nötig: Der kleine Bruder des XC90 kommt zwar spät, aber trotzdem zur richtigen Zeit. Denn im Segment der heutigen Crossover (vormals SUV, vormals Offroader, vormals Geländewagen) hat ein Umdenken stattgefunden. Was bis 2007 als Statussymbol flanierte, parkiert heute am Pranger: der XXL-SUV. In Rezessionszeiten ist Bescheidenheit angesagt. Zwar ist der XC60 längst nicht so kompakt, wie Volvo behauptet (4,62 Meter lang und 1,89 Meter breit), aber die geduckte Haltung und das unkonventionelle Heck lassen ihn im Vergleich mit der kleineren Konkurrenz – Audi Q5, BMW X3 und Mercedes GLK – fast schon filigran erscheinen.

Wunschdenken. Heute setzen die Schweden nicht mehr nur auf Sicherheit, sondern auch auf Design. So fliesst die Energie bei Volvo nach dem jahrzehntelangen Diktat der Kante nicht nur im Prospekt, sondern jetzt fliessen die Formen. Auch innen: Die frei schwebende Mittelkonsole wirkt im XC60 erfrischend. Und das nordisch kühle Cockpit sieht nicht nur gut aus, sondern funktioniert auch so. Die Ausnahme zur Regel: Die Sicht schräg nach hinten wurde der formalen Schönheit geopfert und der Premium-Anspruch dem Rotstift. Denn der Grossteil der verbauten Kunststoffe hält mit der Qualität des Designs nicht mit.

Doch den XC60 hängt man sich ja nicht an die Wand, sondern will damit fahren. Das tut er überzeugend, aber nicht spektakulär. Für die einen ist das ein Qualitätsmerkmal, für die anderen ein Mangel. Tatsache ist: Mit dem 285 PS starken Sechszylinder wird aus dem Crossover zwar kein Sportler – die Lenkung ist zu leichtgängig, das Fahrwerk zu weich, und die Sitze sind zu komfortbetont –, aber der Spassfaktor steigt im Vergleich mit den beiden sparsamen Dieselaggregaten rasant an. Allerdings auch der Verbrauch, denn die berechneten 11,9 Liter reichen bei forschem Fahren nicht.

Fazit: Der XC60 T6 hat genug Energie, «um mit Freunden zu entspannen». Aber nicht, «um Grenzen zu überschreiten». Doch wer das will, wählt wohl besser die Nummer von Mike Shiva. www.volvocars.com Schreiben Sie uns Ihre Meinung zu diesem Artikel.