Auf der Suche nach alternativen Anlageformen steht Wein nicht nur bei Geniessern hoch im Kurs. Entsprechend dürfte ein Westschweizer Experiment auch Investoren interessiert verfolgt haben.

Doch: Das Experiment, bei dem vor knapp einem Jahr beim Schloss Chillon in Montreux (VD) 400 volle Flaschen Chasselas in den Genfersee versenkt worden waren, sei fehlgeschlagen, sagte Önologe Daniel Dufaux vom Weingut Henri Badoux am Montag zur Nachrichtenagentur sda. Mit dem Experiment hatten die Weinspezialisten herausfinden wollen, ob im See ideale Bedingungen herrschen, um Chasselas-Weine aufzubewahren.

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Längere Haltbarkeit als Ziel

Vom Schloss Chillon aus war deshalb Mitte Oktober 2010 eine an einem Seil festgemachte Kiste aus Zink im Genfersee versenkt worden - in eine Tiefe von 30 Metern. Der See ist an dieser Stelle rund 80 Meter tief. In der Kiste befanden sich 400 Flaschen «Clos de Chillion» und «Aigle Les Murailles».

Die Weinexperten wollten herauszufinden, wie der Chasselas länger aufbewahrt werden kann. Denn die Chasselas-Weine altern relativ schlecht.

Knapp ein Jahr später holten Taucher sechs Flaschen für eine Kontrolle an die Oberfläche. «Nächste Woche werden wir die Kiste bergen und das Ganze im Detail untersuchen», sagte Dufaux. «Wir werden der Frage nachgehen, warum die Korken nicht dicht waren.» Sie seien davon ausgegangen, dass nur einige Milliliter Wasser eindringen würden.

Weinproduktion im Schloss

Er sei schon «ein wenig enttäuscht», sagte Dufaux. Er schliesst nicht aus, das Experiment in einer geringeren Tiefe zu wiederholen.

Eine Herausforderung steht dem Weinfachmann jedoch unmittelbar bevor: Er will den «Clos de Chillion» im Schloss produzieren und damit an die Vergangenheit anknüpfen. Bereits wurden rund 45 Fässer im Schlosskeller installiert.

Die Stiftung Schloss Chillon ist Besitzerin eines Rebbergs von rund 12'000 Quadratmetern. Sie arbeitet eng mit dem Weingut Henri Badoux in Aigle (VD) zusammen.

(vst/sda)