Das Auto-Pfandhaus.ch hat in seinem beinahe zehnjährigen Bestehen bereits viele hundert Autos in Pfand genommen. Einige der Fahrzeuge, die Mitbesitzer Cedric Domeniconi angeboten bekommt, fallen dabei etwas aus dem Rahmen. «Die Kuriositäten – und nicht selten auch deren Besitzer – bringen etwas Abwechslung und Farbe in unseren sonst eher nüchternen Geschäftsalltag», sagt Domeniconi.

Zur Top 5 des Kuriositätenkabinetts zählt unter anderem ein Daimler DS420. Die royale Staatskarosse von Queen Elizabeth, die über einen CD-Wechsler für 100 CDs verfügte, kam mit den Originalpapieren des britischen Königshauses. Sie gehörte einem Schweizer Künstler, der die Limousine aufgrund unregelmässiger Einkünfte vorübergehend ins Auto-Pfandhaus.ch gab und dafür 10'000 Franken erhielt.

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Defekt bevor er das Werk verlässt

Auch der Matra Jet 5 zählt zur Kategroie «ausgefallen»: Das Sportcoupé mit Mittelmotor des französischen Automobilherstellers Matra war zwar in gutem Zustand. Die schlechte Qualität der Kunststoff-Flunder ist allerdings legendär, weshalb davon zwischen 1962 und 1968 auch bloss 1689 Stück gebaut wurden. Der Matra Jet, von dem es hiess, er sei bereits defekt bevor er das Werk verlässt, ist ein absoluter Exot, dessen Wert sich schlecht einschätzen lässt. Dennoch konnte der Besitzer seinen roten Flitzer beim Auto-Pfandhaus.ch beleihen.

Der Matra Jet

Kurios war auch der Lotus Caterham Super Seven: Der superleichte (545 kg) offene, zweisitzige Sportwagen wurde ursprünglich für Club-Rennen konzipiert. Das Rennauto mit Jahrgang 2001 hatte allerdings einen kleinen Makel: Der Rückwärtsgang war defekt, sodass es zum Rückwärtsfahren nur geschoben werden konnte. Pfandwert: 15‘000 Franken.

Der Lotus Caterham Super Seven

Das Resultat einer Entwicklungszusammenarbeit eines Schweizer Unternehmers mit einem chinesischen Hersteller war der Bus Chinesischer Reisecar. Allerdings dauerte die Entwicklung des für den europäischen Markt gedachten Cars mit italienischen Serienteilen länger als erwartet, weshalb dem Besitzer schlussendlich das Geld sowohl für die Zolleinfuhr als auch für die Aufbereitung zur Motorfahrzeugkontrolle fehlte. Ein Mitarbeiter des Auto-Pfandhaus.ch musste den Selfmade-Unternehmer deshalb nach der Beleihung für satte 80’000 Franken erst zum Zoll und zur MFK begleiten.

Zwei mal zum Auto-Pfandhaus

Der Opel Insignia kam indes gleich zwei mal zum Auto-Pfandhaus.ch, beim zweiten Mal allerdings mit 100'000 km statt wie zuvor 200'000 km auf dem Kilometerzähler. Obwohl der Besitzer den Zähler offensichtlich manipuliert hatte, konnte das Auto beliehen werden – allerdings mit einem entsprechenden Risikoabschlag für noch 5000 Franken.

Der Besitzer versuchte vergeblich, den Pfandwert in die Höhe treiben und löste das Gefährt schliesslich nicht mehr ein – es kam zur Versteigerung. Selbstverständlich wurde dabei die Manipulation am Tacho offengelegt.

(ccr)