Mit dem Austritt Grossbritanniens aus der EU haben viele Schweizer Anbieter von Hypotheken ihre Zinssätze gesenkt. Die Zinsen für mittlere und lange Laufzeiten sind auf neue Rekord-Tiefstwerte gesunken, wie eine Auswertung von Moneypark zeigt.

Nachdem bereits Mitte Juni bei fast allen Laufzeiten Rekord-Tiefststände erreicht wurden, haben diese Woche mehrere Schweizer Banken und Versicherungen ihre Richtzinsen nochmals gesenkt, wie Moneypark am Dienstag mitteilt. Im Nachgang des Brexit-Entscheids von Freitag habe es insbesondere bei den langen bis sehr langen Laufzeiten Abschläge von 5 bis 15 Basispunkten gegeben. Bei den kurz- bis mittelfristigen Laufzeiten habe es dagegen kaum Bewegung gegeben.

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Extrem günstig auch in Zukunft

Die durchschnittlichen Sätze betragen demnach laut den Angaben derzeit 1,0 Prozent für Libor-Hypotheken, 1,1 Prozent für zweijährige Festhypotheken, 1,14 Prozent für fünfjährige, 1,23 Prozent für siebenjährige, 1,46 Prozent für zehnjährige und 1,77 Prozent für fünfzehnjährige.

«Eine weitere Senkung der bereits jetzt weltweit tiefsten (Negativ-) Zinsen zur Stützung der Exportwirtschaft seitens SNB halte ich mit der jetzigen Brexit-Entscheidung für gut möglich», lässt sich Moneypark-CEO Stefan Heitmann in der Mitteilung zitieren. «Besonders auch langlaufende Hypotheken dürften über die nächsten zwei bis drei Jahre also extrem günstig bleiben.»

Schneller Abschluss könnte sich lohnen

Gleichwohl mahnt er zur Vorsicht, weil man aktuell eine ähnliche Entwicklung erlebe wie nach der Aufgabe des Euro-Franken-Mindestkurses Anfang 2015. Damals ergab sich ein zuvor nie dagewesener Einbruch der Hypo-Zinsen, der aber nur wenige Wochen andauerte, bis die Banken und Versicherungen wieder ihre Margen ausbauten. «Wer klug ist, schliesst seine Hypothek in diesem hochvolatilen Markt also lieber heute als morgen ab.»