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Bettina Hein
Quelle: Mirjam Kluka

PersonBettina Hein

Vor zwei Jahren war sie die wohl berühmteste Schweizer Start-up Unternehmerin, die keiner kannte. Sie hatte zwei erfolgreiche Firmen gegründet und wieder losgelassen, in den USA ist sie einmal zur «Immigrant Entrepreneur of the Year» gekürt worden. Mittlerweile ist sie auch hierzulande bekannt, aber weniger für ihre Gründungen als für kritische Fragen: Was ist mit der Handelsmarge? Wie viel Umsatz bleibt am Ende wirklich hängen? Bettina Hein (46), das ist die Jurorin aus der TV-Sendung «Die Höhle der Löwen» und damit ein sichtbarer Business Angel für Firmen aller Art. Eine ihrer TV-Investitionen in der ersten Staffel ging an die Wohnmobil-Onlineplattform MyCamper. Eine andere Beteiligung machte sie bei der Mobile-App-Konto-Anbieterin Neon; dieses Engagement hat Hein diesen Sommer nochmals aufgestockt.

Sie selber startete ihre Entrepreneur-Karriere in Zürich: Nach Studien in Konstanz und St. Gallen schloss sie sich mit ETH-Forschern zusammen, die eine Sprachsoftware-Firma entwickelten. Svox wurde elf Jahre später von Nuance Communications  für 125 Millionen Dollar übernommen. Zuvor hatte Google ein Sprachprogramm der Schweizer Firma ins Betriebssystem Android eingebaut. Da hatte Hein das Land bereits verlassen für eine Weiterbildung am MIT in Boston. In den USA erkannte sie die nächste Geschäftsidee: 2008 gründete sie ein Unternehmen, das Werbetreibenden half, ihre Kampagnen auf einem so neuartigen Kanal wie YouTube zu optimieren. Zu den Kunden von Pixability gehören inzwischen Marken wie Puma, Ford oder Swatch, sie beschäftigt rund 100 Personen, und die Gründungschefin Hein sitzt derweil bloss noch im VR.

Denn inzwischen ist sie, nun in St. Gallen ansässig, am nächsten Projekt: Juli Health will Menschen mit chronischen Krankheiten helfen, ihre Gesundheitsdaten zu vernetzen – Laborwerte, Bewegung, Luftbelastung, Sonnenstunden, je nachdem –, und daraus Informationen ableiten, um die Beschwerden besser zu managen. Was braucht es, um da erfolgreich zu sein? Die Entrepreneurin nennt drei Eigenschaften: Chuzpe – also eine Portion Mut und Frechheit. Dann Hartnäckigkeit. Und schliesslich: Naivität. «Denn wenn man wüsste, was auf einen zukommt, würde man vermutlich gar nicht anfangen», sagt Hein.

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