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Daniel Koetser
Quelle: ZVG

PersonDaniel Koetser

In Gstaad, dem Berner Oberländer Dorf der Milliardäre, hatte das Hotel Bellevue schon immer eine Sonderstellung. Als einziges der Fünfsternehäuser liegt es unten im Ort, direkt in der Fussgängerzone, und präsentiert sich eher als Bijou denn als mächtige «Landmark» der Destination. Vielleicht auch deshalb hatte das «Bellevue» über die Jahre etwas Staub angesetzt, bevor Daniel Koetser, Spross einer holländischen Galeristenfamilie und selbst ausgerüstet mit einem MBA in Hotelmanagement, 2012 übernahm. Es fügte sich, dass der Basler Industrielle Thomas Straumann, der das Hotel vor der Pleite gerettet hatte, seinerzeit verkaufen wollte, und Koetser griff zu. Was er mit seiner Frau Davia, einer Innenarchitektin, aus dem Haus gemacht hat, ist erlebenswert. Er selber nennt sein Idealbild einen «Mix aus dem New Yorker Soho House und der Villa Feltrinelli, eine Art Landhaus-Stimmung», und hat diese Atmosphäre seinem Haus tatsächlich eingepflanzt. Das Spa ist grosszügig, aber heimelig, die Zimmer ohnehin, die Bar mit ihrem 17-Meter-Sofa geräumig, aber gemütlich und die höhenverstellbaren Bartischchen eine höchst clevere Idee mit Liebe zum Detail. Dass exakt hier Milliardärsgattin Kirsty Bertarelli ihren Geburtstag mit Freundinnen gefeiert hat, spricht Bände – Koetser würde natürlich nicht darüber sprechen, Diskretion ist in Gstaad bekanntlich alles. Bertarelli teilte selbst Fotos in den sozialen Medien.

Inzwischen hat Koetser sein Haus zudem als erste Anlaufstelle für Spitzenküche positioniert. Mit den beiden hochdekorierten Köchen Robert Speth, der sich um das neu aufgestellte Catering-Geschäft kümmert, und dem nicht minder mit Sternen und Punkten bekränzten Marcus Lindner, der dafür die zum Hotel gehörende «Chesery» übernimmt, die Speth 35 Jahre prägte, hat Koetser gleich zwei Meister unter Vertrag. Und dazu organisiert er Gastspiele wie im kommenden April, wenn Massimo Bottura, dessen «Osteria Francescana» in Modena zwei Mal als «bestes Restaurant der Welt» ausgezeichnet wurde, zum Köcheln nach Gstaad kommt. Ausserdem plant Koetser, das Hotel um weitere Suiten und Residenzen auf dem Gelände zu erweitern, die saisonalen Öffnungszeiten hat er ohnehin schon ausgedehnt. Da die Arbeit stetig zunimmt, hat er sich in Person von Fabian Nusser, der zuletzt im ebenfalls hochwertigen «Brenners Park-Hotel» in Baden-Baden wirkte, als Hotelmanager an die Seite geholt.

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