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PersonJoël Mesot
Mesot gilt als Brückenbauer zwischen der Deutschschweiz und der Romandie. Er dürfte auch die Zusammenarbeit mit der EPFL Lausanne verbessern. Der gebürtige Genfer hat an der ETH Zürich Physik studiert und dort promoviert. In seiner Forschung untersuchte er Quantum-Materialien wie etwa Supraleiter oder topologische Isolatoren für die Entwicklung zukünftiger Elektronik. Später wirkte er in Zürich als Titularprofessor, bis er 2008 ordentlicher Professor für Physik wurde – auf dem gemeinsamen Lehrstuhl der ETH Zürich und der EPFL Lausanne. Zuletzt amtete er zudem als Direktor des Paul Scherrer Instituts.
Bereits im ersten Jahr an der Spitze der ETH wurde Mesot mit einem heiklen Fall konfrontiert. Einem, der sich allerdings abzeichnete, nachdem eine damalige Physikprofessorin für Negativschlag-zeilen gesorgt hatte: Ihr wurden schikanierende Lehrmethoden vorgeworfen. Im Herbst 2018 hat die Schulleitung ein Entlassungsverfahren gestartet, im Frühling beantragte Mesot schliesslich dem ETH-Rat die Entlassung der Professorin. Es war die erste Kündigung in der langjährigen Geschichte der Hochschule. Medial schlug sie hohe Wellen.
Doch nun ist das Kapitel abgeschlossen, und Mesot kann sich auf kommende Herausforderungen fokussieren: das Verhältnis zur EU, Cybersecurity und die -voranschreitende technologische Entwicklung. Jüngst wurde zudem bekannt, dass die ETH ein neues Kompetenzzentrum für Rehabilitation schaffen will. Darin sollen Forscher aus unterschiedlichen Disziplinen mit Patienten, Ärzten, Behindertenorganisationen und Unternehmen zusammenarbeiten. Bis zu acht neue Professuren sollen entstehen.