Raffael Wohlgensinger

Ein Käse, der ohne tierische Produkte im Labor entsteht? Manchem Puristen dürfte ob dieser Idee vor Schreck das Brot ins Fondue fallen. Doch Firmengründer Raffael Wohlgensinger ist von seiner Idee überzeugt. Das Ziel des 28-Jährigen: köstlichen Käse künstlich herzustellen, der wenig Ressourcen benötigt.Die Idee dafür formte sich bei Wohlgensinger während seiner Studienzeit an der Universität St. Gallen. Er ernährte sich schon damals vegan. «Ich war immer von Biologie fasziniert und begeistert von den Möglichkeiten der Cellular Agriculture», sagt er. Die Vision mancher Start-ups, tierloses «Fleisch» im Labor herzustellen, sprach ihn an. «Meine Freunde und ich beschlossen, dass wir als Schweizer dasselbe für Milchprodukte tun würden.» Aus dieser Vision erwuchs die Firma Formo.In Berlin und Frankfurt wird seither am perfekten tierfreien Käse gearbeitet. Die Basis bilden mikrobielle Milchproteine. Dafür wird der DNA-Strang eines Milchproteins in eine Wirtszelle übergeführt, die dann präzisionsfermentiert wird. «Milchproteine verleihen dem Käse seinen typischen Charakter, den man nicht mit pflanzlichen Produkten substituieren kann», erklärt Wohlgensinger. Der Geschmack sei entscheidend, damit sich der vegane Käse durchsetzen und einen echten Impact haben könne. Diese Idee begeistert auch viele Investoren, welche die Vision von Formo mit Millionenbeträgen unterstützen.