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Samuel Müller
Quelle: ZVG

PersonSamuel Müller

Es kommt nicht allzu oft vor, dass eine Schweizer Firma zum «Einhorn» ausgerufen wird. Entsprechend gross war die Beachtung, als das Softwareunternehmen Scandit Anfang 2022 mit einer zusätzlichen Finanzierung über 150 Millionen Franken auf eine Bewertung von mehr als einer Milliarde Franken kam. Wichtiger als die symbolträchtige Schwelle sei das Kapital gewesen, das der Firma zugeflossen sei, sagt CEO und Mitgründer Samuel Müller. «Aber natürlich nahm auch die Beachtung zu, als wir plötzlich zum Club der Unicorns gehörten.» Die meisten Schweizer dürften noch nie von Scandit gehört haben, aber in den Branchen, in denen die Produkte eingesetzt werden, ist die Firma längst Marktführerin. Scandit entwickelt intelligente Scan-Software für Smartphones und andere smarte Geräte wie Roboter oder Wearables: vom simplen Barcode-Scanner bis zur smarten Bildanalyse. Wer in der Schweiz mit Twint einen QR-Code einscannt, nutzt Scandit-Technologie. Oder wer bei Coop mit Passabene einkauft. Dabei ist Scandit längst über die Schweiz hinausgewachsen. «Weil das Land kein grosser Binnenmarkt ist, haben wir unseren Blick schon bald nach der Gründung auf das Ausland gerichtet», erzählt Müller. Und so habe man sich schon früh auf die USA fokussiert. Mittlerweile wachse man auch stark in Asien. Und in Grossbritannien erhielt Scandit den wichtigen Auftrag für die Scan-Lösungen im Rahmen der staatlichen Covid-Tests. Nach wie vor sei die Schweiz für Scandit «ein superstarker Standort», sagt Müller. Noch immer profitiere man von den Beziehungen zu Hochschulen wie ETH Zürich oder EPFL Lausanne. Zwölf Jahre nach der Gründung beschäftigt Scandit heute weltweit rund 550 Mitarbeitende. Das nächste «grosse Ding» seien autonome Scan-Lösungen, sagt Müller. Etwa Reinigungsroboter, welche bei der Fahrt durch Detailhandels-Verkaufsräume die Regale scannen und so festhalten, welche Produkte nachgefüllt werden müssen, von den Kunden falsch zurückgestellt wurden oder welche Preisschilder nicht mehr stimmen. Hier seien vor allem die USA mit ihren grossen Läden ein spannender Markt. Und jetzt der Börsengang? Eine Kapitaltransaktion stehe derzeit sicher nicht im Vordergrund, sagt Müller. Vorerst gehe es darum, weiter zuzulegen und die Position als globaler Marktführer auszubauen.

 

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