Ein Stromabkommen mit der Europäischen Union (EU) ist laut Energieminister Albert Rösti (SVP) keine gesicherte Sache: «Stand heute können wir uns nicht darauf verlassen, dass wir ein solches Abkommen haben werden.»

Die Schweiz müsse sich in puncto Energieversorgung deshalb wappnen. «Wir müssen zubauen», sagte Rösti in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit den Tamedia-Zeitungen. «Das geht kurzfristig nur mit Solar, Biogas, Wasser und Wind. Alles andere steht in den Sternen.» Sollte es zu einem Rahmenabkommen mit der EU kommen, wolle er aber mit einem Stromabkommen «dabei sein».

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Neue Verhandlungen mit der EU geplant

Die Verhandlungen um ein Stromabkommen zwischen der Schweiz und der EU begannen 2007. Das letzte Treffen zwischen Vertretern der Schweiz und der EU über ein potenzielles Stromabkommen fand 2018 statt. Danach stockten die Gespräche, denn der Bundesrat brach die Verhandlungen über ein institutionelles Rahmenabkommen mit Brüssel im Mai 2021 ab. In letzter Zeit haben sich die Fronten jedoch aufgeweicht. Bis Ende Juni will der Bundesrat die Eckwerte eines Verhandlungsmandats erarbeiten, wie er Ende März mitteilte.

Mitte April bezeichnete der Netzbetreiber Swissgrid ein Stromabkommen mit der EU als von strategischer Bedeutung. Bern solle bei einem Abkommen mit der EU dem Storm «absolute Priorität» einräumen, sagte Swissgrid-Chef Yves Zumwald damals gegenüber «Le Temps».

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(sda/gku)