Viele glauben, die Renten würden sicherer, wenn wir mehr Kinder hätten. Deshalb wollen sie Eltern entlasten – durch mehr Kinderkrippen, Tagesschulen, Kindergeld und nun sogar höhere Renten für Eltern. Funktioniert das?

Kinder sind für ihre Eltern zumeist das Wichtigste im Leben. Das heisst aber nicht, dass sie der Gesellschaft finanziell nützen. Denn dafür müssten sie über ihr Leben mehr an den Staat und die Sozialwerke abliefern, als sie von ihm erhalten. Die entscheidende Frage ist also, ob sie das tun. Oder pointiert: Sind Kinder gute Milchkühe?

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Kinder kosten nicht nur ihre Eltern viel Geld, sondern auch die Gesellschaft. Gemäss einer vom Bund beauftragten Studie von Ecoplan von 2021 kostet ein Durchschnittskind unter den heutigen Bedingungen bezüglich Steuern, Sozialabgaben und Staats- sowie Sozialleistungen die Gesellschaft über sein Leben weit über 200’000 Franken mehr, als es ihr durch Steuern und Sozialabgaben einbringt. Hinzu kommen mehrere Zehntausend Franken Steuerausfälle, weil seine Eltern zeitweise weniger arbeiten.

Kinder gefährden die Altersvorsorge

Durchschnittskinder sichern also die Altersversorgung finanziell nicht, sondern gefährden sie. Für die Gesellschaft finanziell lohnend sind nur die Kinder, die später besonders gut verdienen und so auch viel Steuern und Abgaben zahlen. Diese guten Milchkühe sind aber leider statistisch gesehen die Kinder gut verdienender Eltern. Eine der Alterssicherung wirklich zuträgliche Fertilitätspolitik müsste also die Geburtenrate der Durchschnittsverdiener senken und diejenige der Eltern mit hohem Verdienstpotenzial steigern. Die heutigen und die geforderten staatlichen Fördermassnahmen leisten das aber gerade nicht. 

Was lehrt uns das?

1. Wer wirklich Kinder als Milchkühe für die Alterssicherung will, muss sie auch züchten und melken wie Milchkühe. Er muss sie also gezielt selektionieren und später möglichst hoch besteuern.

2. Das ist eine schreckliche Perspektive. Deshalb sollten wir die Finger von einer aktiven Kinderförderung lassen und aufhören, politische Projekte mit der Kinderförderung zur Alterssicherung zu begründen. 

Für die Sicherung der Altersvorsorge gibt es nur einen Weg: Wir müssen länger arbeiten. Dafür braucht es nicht Zwang, sondern das Modell SAFE AAA: die Sicherung der Altersvorsorge durch freiwillige Erwerbsarbeit im Alter dank Anreizen. Wer bereit ist, über 65 hinaus zu arbeiten, dem sollen vorher tiefere AHV-Beitragssätze gewährt und danach sein Arbeitseinkommen nur teilbesteuert werden. So würden viele gern über 65 hinaus arbeiten, und die so erzielten Mehrsteuereinnahmen könnten die Sozialwerke stabilisieren.