Elon Musk kommt nicht zum Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos. Eine entsprechende Einladung hat der Twitter-CEO offenbar abgelehnt. Und zwar aus einem Grund, den man im Büro von Klaus Schwab nicht allzu gern hören dürfte: «Because it sounded boring as fuck» – «Weil es absolut langweilig klang.» So schreibt es Musk nun auf seiner eigenen Plattform.

Der Serienunternehmer war laut einem «Bloomberg»-Artikel bereits im Jahr 2008 als «Young Global Leader» zum Treffen der Polit- und Wirtschaftselite eingeladen. Wie er am 24. Dezember vergangenen Jahres schrieb, lehnte er damals bereits die Einladung ab. Und hat seine Meinung über das WEF und Klaus Schwab, den er in einem anderen Tweet als «nicht gerade offensichtliche Wahl» als führende Person bezeichnet, seither offenbar nicht geändert.

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Seine Meinung über das Event in Davos machte Musk, der vor kurzem Bill Gates und Jeff Bezos auf der Liste der einflussreichsten CEO der Welt überholt hat, während einer Diskussion mit einem verschwörungsgläubigen Twitter-Nutzer ein. Der Nutzer behauptete, mehrere mächtige Personen und Institutionen – darunter das WEF – wollten die Bevölkerung der Erde kontrollieren und schrumpfen. Musk gab dem Verschwörungsgläubigen Kontra und riet ihm, eine «Antivirus-Software über sein Gehirn» laufen zu lassen. Dabei kam er auch auf seine eigene Einstellung zum WEF zu sprechen: «Ich lehnte die Einladung von Davos nicht ab, weil ich dachte, sie seien in teuflische Intrigen verwickelt, sondern weil es absolut langweilig klang.»

In diesem Jahr findet das WEF vom 16. bis zum 20. Januar 2023 statt – nach dem ersten «Post-Corona-WEF» im vergangenen Mai das erste Mal seit drei Jahren wieder im Januar. Während der Pandemie geriet WEF-Gründer Klaus Schwab wie etwa auch Bill Gates zunehmend ins Fadenkreuz von Verschwörungsgläubigen, die etwa das von ihm mitverfasste Buch «The Great Reset» (2020) als Plan für eine Weltregierung lasen.

Die Regierungs- und Staatschefs aller G20- und auch anderer Staaten sowie wichtige Topmanager und Talente werden automatisch zum WEF eingeladen. 

Heute Dienstag will die Organisation die grössten Namen unter den Teilnehmenden in diesem Jahr veröffentlichen. Bereits bekannt ist, dass US-Präsident Joe Biden nicht nach Davos reisen wird. Noch unklar ist, ob der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski persönlich dabei sein wird – oder erneut nur virtuell.

WEF macht keine Werbung für eigenen Twitter-Account

Auch wenn das Weltwirtschaftsforum in den vergangenen Jahren an Glanz verloren hat, sind Einladungen, etwa als Gastrednerin und Gastredner begehrt. Dass Musk seine Einladung so ungehobelt ablehnt, darf entsprechend als Affront gegen das Treffen der Polit- und Wirtschaftselite gelesen werden.

Wie das WEF zu Twitter und dessen Neubesitzer steht, ist unklar. Zwar ist die Organisation mit mehreren Twitter-Accounts auf der Plattform aktiv, auf der Liste «How to follow Davos 2023» werden sie aber nicht genannt. Rechte Medien spekulierten, ob das WEF aus Nähe zu Peking Twitter verlasse und stattdessen auf die chinesischen Netzwerke Weibo und WeChat setze.

Als «vollkommen falsch» bezeichnet ein Sprecher des WEF diese Meldung auf Anfrage. «Wir haben unsere Kommunikationskanäle in den sozialen Medien nicht geändert.» Dass der Twitter-Account in der Liste fehle, habe keinen besonderen Grund. Auch auf der Webseite der Organisation selbst werde schliesslich nach wie vor auf die Twitter-Präsenz verwiesen.

Mehrere Anfragen der «Handelszeitung» dazu, ob das Versäumnis nachgeholt werde, liess das WEF allerdings unbeantwortet.

In einer früheren Version dieses Artikels war unklar, ob Musk eine aktuelle Einladung oder eine frühere abgelehnt hatte. Wir haben das präzisiert und bitten, die missverständliche Formulierung zu entschuldigen.

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