Die Welthungerhilfe hat Erfolge der vergangenen Jahre im Kampf gegen den Hunger hervorgehoben. Zugleich prangerte sie aber aber eine weiterhin «unerträglich hohe» Zahl von Hungernden weltweit an.

Der Welthunger-Index sei seit dem Jahr 2000 von 30 auf 21,3 Punkte gefallen, erklärte die Organisation am Dienstag. Der Index stuft die Länder gemäss einer 100-Punkte-Skala ein, auf der 0 der beste und 100 der schlechteste Wert ist.

Myanmar, Ruanda, Kambodscha erfolgreich

22 Länder konnten demnach ihren Wert in dem Zeitraum um mindestens 50 Prozent senken - am erfolgreichsten waren dabei Myanmar, Ruanda und Kambodscha. In keiner Region stagniere die Bekämpfung des Hungers, heisst es in dem Bericht weiter.

Welthungerhilfe-Präsidentin Bärbel Dieckmann sprach von «wichtigen Erfolgen in der Hungerbekämpfung». Gleichwohl sei die absolute Zahl von hungernden Menschen in der Welt mit 795 Millionen weiterhin «unerträglich hoch», erklärte die Organisation. Jedes vierte Kind ist demnach wegen Hungers in seinem Wachstum beeinträchtigt.

Krieg als Hauptursache für Hunger

Derzeit wird die Situation von den Experten in keinem Land als «gravierend» eingestuft, allerdings gilt sie in 50 Staaten als «ernst» oder «sehr ernst». An unterster Stelle der Skala rangieren die Zentralafrikanische Republik, der Tschad, Sambia und Haiti.

Für 13 Länder traf die Welthungerhilfe wegen fehlender Daten keine Aussage - darunter vor allem für die Konfliktländer Syrien, Libyen und den Sudan. Es gebe dort Anlass zu ernster Besorgnis, da bewaffnete Konflikte oft die Hauptursache für Hunger seien, hiess es weiter.

Ziel bis 2030: «Null Hunger»

Die Welthungerhilfe mahnte zu Anstrengungen in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um das bis zum Jahr 2030 anvisierte Ziel «Null Hunger» zu erreichen. In den Entwicklungsplänen der betroffenen Länder müsse die Ernährungssicherung absolute Priorität haben, sagte Dieckmann.

Dabei sind der Organisation zufolge neben der Verbesserung von Infrastruktur und Verteilungssystemen auch die Wahrung der Menschenrechte und die Stärkung der Teilhabe von Frauen bedeutend.

(sda/cfr)

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