Der Bundesrat muss immer wieder massive Kritik einstecken. Umso mehr dürfte sich die Schweizer Regierung über die OECD-Umfrage zum Regierungsvertrauen freuen. Allen Unkenrufen zum Trotz ist dieses in der Schweiz das höchste aller Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wie die Grafik des Datenportals Satista zeigt. Und die 77 Prozent bedeuten nicht nur einen klaren Vorsprung gegenüber der Konkurrenz, sondern sind auch gleich hoch geblieben wie bei der Umfrage drei Jahre zuvor.

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Sehr gut schneiden auch Luxemburg (68 Prozent Vertrauen) und – vielleicht etwas überraschend – Russland (65 Prozent) ab. Weder der Konflikt in der Ukraine, noch der Krieg in Syrien haben dem Ansehen der Regierung im Volk geschadet. Im Gegenteil, das Vertrauen hat sogar noch zugenommen.

Frankreich und Italien fallen ab

Notorisch schlecht ist das Regierungsvertrauen in unseren Nachbarländern Frankreich und Italien mit je rund 30 Prozent. Auch in den USA (35 Prozent) und Grossbritannien (44 Prozent) kommt die Regierung schlecht weg. Die Umfrage aus den Jahren 2014 und 2015 nimmt damit bis zu einem gewissen Grad den Aufstieg von Donald Trump und das Brexit-Votum der Briten vorweg. Beide Phänomene haben stark mit der Politikverdrossenheit breiter Bevölkerungsschichten zu tun, die den Eliten «eins auswischen» wollen.

Am wenigsten Vertrauen geniesst übrigens die Regierung in Slowenien. Das Balkanland hat den Zusammenbruch Jugoslawiens zwar von allen ehemaligen Teilrepubliken am erfolgreichsten gemeistert. Das Ansehen der Regierung bleibt indes auch mehr als 20 Jahre später auf Einparteiensystem-Niveau.

(Mathias Brandt, Statista/gku)

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